In den ersten beiden Tagen des März sind etwa 1.100 Asylsuchende auf den Inseln im Osten der Ägäis angekommen; die meisten auf Lesbos und Chios. Dabei ertrank am Montagmorgen (2.3.) ein siebenjähriges Kind.
Zahlreiche negative Reaktionen löste eine Entscheidung des Regierungsrates für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung (KYSEA) vom Sonntag aus, in den kommenden 30 Tagen keine Asylanträge mehr zu bearbeiten. Dagegen protestierten sowohl die Oppositionsparteien als auch der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen. Dieser Regelung zufolge sollen neu ankommende Flüchtlinge in geschlossene Lager gebracht und von dort aus entweder in die Türkei zurückgeschickt oder in ihre Heimat repatriiert werden. Migrationsminister Notis Mitarakis informierte diesbezüglich bereits die Vertreter der jeweiligen Gemeinden.
Auf Lesbos war es zu unschönen Szenen gekommen, als aufgebrachte Bürger versuchten, das Anlanden von Asylsuchenden auf ihrer Insel zu verhindern. Einige der Akteure attackierten dabei sowohl Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen als auch Journalisten; darunter einen Berichterstatter aus Deutschland. Zum Teil verhinderten die aufgebrachten Insulaner auch den Transport von Asylsuchenden in die Aufnahmelager auf Lesbos und Chios. Andererseits gab es auf den Inseln Solidaritätskundgebungen für die Asylsuchenden. Gefordert wurde nicht zuletzt deren Verlegung auf das griechische Festland, um sie dort unter menschenwürdigen Bedingungen unterbringen zu können. (Griechenland Zeitung / eh)