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Bürger auf Lesbos und Chios setzen sich zur Wehr Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag (24./25.2.) auf den Inseln Chios bzw. Lesbos gemacht. Unsere Fotos (© Eurokinissi) wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag (24./25.2.) auf den Inseln Chios bzw. Lesbos gemacht.

In dieser Nacht (24./25.2.) fanden auf den Inseln im Osten der Ägäis Lesbos und Chios Auseinandersetzungen zwischen aufgebrachten Bürgern und der Polizei statt. Die Demonstranten wollen den Bau geschlossener Aufnahmelager für Asylsuchende und Immigranten verhindern. Die Polizei setzte u. a. Tränengas ein.

Auf den Inseln Lesbos und Chios verschärfen sich die Proteste gegen geschlossene Flüchtlingslager. In der Nacht von Montag auf Dienstag sandte die Regierung Einheiten der Bereitschaftspolizei MAT auf die beiden Inseln im Süden der Ägäis. Auf Lesbos verbarrikadierten Angestellte der Kommune den Ausgang des Hafens mit Fahrzeugen der Müllabfuhr, um die Ordnungshüter am Betreten des Eilands zu hindern. Es kam zu Handgreiflichkeiten. Fortgesetzt wurden die Scharmützel im Westen der Insel. An den Protesten beteiligten sich auch der Gouverneur der Nordägäis Kostas Moutzouris sowie der Bürgermeister von Westlesbos Taxiarchis Verros. Die Polizei setzte Tränengas ein.

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„Ein Tag zum schämen“
Die geschlossenen Aufnahmelager für Flüchtlinge und Asylsuchende will die Regierung in einem unbewohnten Gebiet in der Nähe der Ortschaft Mantamados errichten. Dafür wurden bereits Grundstücke und Gebäude beschlagnahmt. Während Regierungssprecher Stelios Petsas davon spricht, dass sich die Lage der Flüchtlinge und Asylsuchenden durch die neuen Auffanglager entspannen werde, kritisieren die Einheimischen, dass es sich um „Gefängnisse“ auf ihrer Insel handle. Auf Lesbos leben derzeit etwa 20.000 Menschen, die um Asyl ersucht haben; die neu zu errichtenden Aufnahmelager sollen Platz für bis zu 7.000 Personen bieten. Petsas erklärt, dass die Abschiebeverfahren in die Türkei für Immigranten, die kein Recht auf Asyl hätten, forciert würden. Parallel dazu sollen Umsiedlungen von Menschen mit Asylrecht in Länder Westeuropas verstärkt werden. Basis dafür ist ein 2016 geschlossener Pakt zwischen der EU und der Türkei.
Petsas zeigt sich davon überzeugt, dass die zu errichtenden Lager die einzige Lösung für die Inseln seien. Doch der Druck der Öffentlichkeit ist massiv. Mitglieder der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND), die vor Ort organisiert sind, haben bereits Parteiaustritte angekündigt. Das Arbeiterzentrum von Mytilini hat für Dienstag zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Gouverneur Moutzouris sprach von einem Tag, für den man sich „schämen“ müsse.

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„Krieg gegen Chios“
Wie auf Lesbos so kam es auch auf der Nachbarinsel Chios zu Auseinandersetzungen zwischen aufgebrachten Bürgern und der Polizei. Den Regierungsplänen zufolge soll in der Nähe der Nationalstraße zwischen Vrotados und Volissos ein Auffanglager geschlossenen Typs für Asylsuchende entstehen. Auch hier sahen sich die Ordnungshüter in der Nacht von Montag auf Dienstag dazu veranlasst, Tränengas einzusetzen. Nach Ansicht von Demonstranten sei diese Gewaltanwendung völlig überzogen gewesen. Der Bürgermeister von Chios Stamatis Karmantzis und ein Priester mussten mit Atemproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Lokale Medien sprechen bereits von einem „Krieg gegen Chios“. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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