Griechenlands Premier Mitsotakis trifft sich heute mit dem französischen Präsidenten Macron in Paris. Besprochen werden bilaterale Fragen, türkische Provokationen in der Ägäis aber auch die Anschaffung von Kriegsschiffen durch Athen. Am Abend reist Mitsotakis weiter nach Brüssel.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis stattet am Mittwoch (29.1.) Paris einen offiziellen Besuch ab. Empfangen wird er vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Einig sind sich beide Seiten, dass Europa angesichts der Flüchtlingssituation effektiver zusammenarbeiten müsse. Auch kann Athen wie bisher mit französischer Unterstützung angesichts zunehmender türkischer Provokationen rechnen. So stellte etwa der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire kürzlich fest, dass man gegenüber Griechenland und Zypern „keine Drohungen“ dulde.
Der französische Botschafter in Athen Patrick Maisonnave gab hingegen bekannt, dass Paris seine Beziehungen zu Athen im Bereich der Verteidigung ausbauen wolle. So etwa wollen Mitsotakis und Macron auch Details über den Kauf von zwei französischen Fregatten des Typs Belh@rra besprechen. Die griechische Marine hat diese Anschaffung bereits genehmigt. Einig sind sich Mitsotakis und Macron außerdem auch in Fragen zur Überwindung der Auswirkungen des Klimawandels.
Rückendeckung erhofft sich der Besuch auch für eine Senkung des mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Primärüberschusses. Bisher wurden hierfür 3,5 % des Bruttoinlandsproduktes angesetzt, Athen möchte erreichen, dass dieser Prozentsatz für 2021 gesenkt wird.
Archivfoto (© Eurokinissi), September 2017
Am Abend wird sich Mitsotakis an einem Forum der griechisch-französischen Handelskammer beteiligen. Der Titel lautet: „Griechenland, strategischer Faktor Südosteuropas. Das Vertrauen wird wiedergeboren.“
Begleitet wird Mitsotakis in Frankreich u. a. von seinem Finanzminister Christos Staikouras, dem Minister für Umwelt und Energie Kostis Chatzidakis sowie den Ministern für Entwicklung und Investitionen Adonis Georgiadis und für Tourismus Charis Theocharis. Diese werden sich u. a. um mehr Investitionen bemühen. Den potentiellen Kapitalanlegern werden sie die vorangetriebene Reformpolitik sowie Investitionschancen darlegen.
Am Abend reist der griechische Premier weiter nach Brüssel. In der belgischen Hauptstadt wird er sich mit dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel treffen. Auf dem Gesprächstisch liegt das Budget der EU für die Jahre 2021 bis 2027. (Griechenland Zeitung / eh)