Die Frage, ob Abgeordnete auch in der Volksvertretung Waffen tragen
dürfen oder nicht, wird derzeit heftig diskutiert. Anlass war ein
Vorfall in der vorigen Woche, als es zu heftigen verbalen
Auseinandersetzungen zwischen einem Parlamentarier der
neofaschistischen Chryssi Avgi (Ch.A.) und dem stellvertretenden
Parlamentspräsident Jorgos Dragasakis (SYRIZA) kam, der diese
Sitzung leitete. Letzterem sprachen nach dem Vorfall sowohl
Parlamentspräsident Evangelos Meimarakis (ND) als auch die
stellvertretenden Parlamentspräsidenten ihren uneingeschränkten
Beistand aus.
us. Bereits bei früheren Sitzungen wäre es um
Haaresbreite beinahe zu tätlichen Übergriffen von
Ch.A.-Abgeordneten gekommen. Derartige Episoden, die von
Ch.A.-Mitgliedern geschürt werden, gelten als gefährlich, da das
Tragen von Waffen im Parlament nicht verboten ist. Viele
Volksvertreter besitzen Waffen und einen Waffenschein, den sie in
aller Regel ohne große Komplikationen bekommen. Zwar wurde nun
beschlossen, auch den Eingang für die Parlamentarier mit
Metalldetektoren zu bestücken. Das ist allerdings eher ein formaler
Schritt, denn aus Gründen der Abgeordneten-Immunität kann niemand
der Betroffenen gezwungen werden, Waffen oder sonstige Gegenstände
am Eingang abzugeben. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: GZjh)