Gleich zu Beginn des neuen Jahres wollen Griechenland, Zypern und Israel den Bau der Pipeline „EastMed“ unter Dach und Fach bringen. Am 2. Januar treffen sich in Athen Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, Zypernpräsident Nikos Anastasiadis sowie der Ministerpräsident Israels Benjamin Netanjahu. Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte will zu einem späteren Zeitpunkt die offizielle Vertragsunterzeichnung leisten.
Über die EastMed soll Erdgas aus dem Levantischen Meer über Zypern, Griechenland und die Adria nach Westeuropa transportiert werden. Dadurch soll Europa weniger abhängig von Importen aus Russland werden. Regierungssprecher Stelios Petsas stellte fest, dass „die Energiesicherheit für Europa sehr wichtig“ sei.
Die Investitionen für die etwa 2.000 Kilometer lange EastMed werden auf eine Summe zwischen sechs bis sieben Milliarden Euro veranschlagt. Unterstützt wird das Projekt vor allem auch von den USA. Ministerpräsident Mitsotakis wird Anfang des neuen Jahres in Washington zu einem offiziellen Besuch erwartet, wo er sich mit Präsident Donald Trump treffen wird.
Beobachter meinen, dass diese Aktivitäten der griechischen Seite auch als Antwort auf die jüngsten türkischen Provokationen im östlichen Mittelmeer zu deuten sind. Ankara hatte Ende November mit Tripolis einseitig eine Meeresgrenze zwischen beiden Staaten vereinbart; nicht in Betracht gezogen wurden dabei griechische Inseln sowie Zypern. Vor diesem Hintergrund stattete Außenminister Nikos Dendias am Wochenende offizielle Besuche in der libyschen Hafenstadt Bengasi sowie in Kairo ab. Zudem traf er sich in Nikosia mit seinem Amtskollegen Nikos Christodoulidis. (Griechenland Zeitung / eh)