Athen ist sichtlich darum bemüht, den Zustrom von Asylsuchenden und Immigranten einzudämmen. Im Mittelpunkt steht vor allem der Evros-Fluss (türkisch: Meric) in Nordgriechenland.
Am Wochenende besuchte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium für Migrationsfragen Alkiviadis Stefanis die gleichnamige nordgriechische Region und das dortige Evros-Delta. Er inspizierte auch einen bereits fünf Kilometer langen Grenzzaun, der verstärkt wurde. Außerdem traf er sich mit Mitarbeitern der Grenzwache, die um 400 Mitarbeiter verstärkt werden soll.
Neu ist vor allem auch, dass Militär und Polizei bei der Aufgabe, den Flüchtlingsstrom zu vermindern, eng zusammenarbeiten werden. Stärker zum Einsatz kommen sollen etwa auch Wärmebildkameras. In der Nähe des Zollamtes von Kastanies, das am Übergang zur Türkei liegt, wird ein neuer Zaunabschnitt aufgestellt.
Bis Juli sind knapp 6.000 Asylsuchende über den Evros nach Griechenland gekommen; bis Ende des Jahres werden es voraussichtlich mehr als 10.000 sein. Bevorzugt wird diese Region im Norden des Landes, weil so die Einweisung in eines der überfüllten Aufnahmelager auf den Inseln der Ägäis vermieden werden kann. Allerdings gilt dieser Weg als besonders gefährlich; in den vergangenen Wochen wurden im Gebiet der Flussufer mehrere Leichen gefunden; diese Menschen waren erfroren. – Wie die Polizei mitteilte, wurden im Zeitraum von August bis Oktober 164 Menschenschmuggler in der Region Evros festgenommen. (Griechenland Zeitung / eh)