Am Dienstag findet in Griechenland ein Generalstreik statt. Der Athener Nahverkehr liegt weitgehend lahm; es verkehren auch keine Schiffe. Nicht am Ausstand beteiligt ist die einflussreiche Dachgewerkschaft der Angestellten in der Privatwirtschaft.
Am Dienstag (24.9.) wird in Griechenland ein Generalstreik durchgeführt, mit dem gegen ein neues Entwicklungsgesetz protestiert werden soll, das die griechische Regierung verabschieden möchte. Nach Ansicht von Gewerkschaftern verletzte dieses Gesetz sowohl Arbeitnehmerrechte als auch das Streikrecht. Um 11 Uhr findet am Athener Klafthmonos-Platz die Hauptkundgebung statt. Dazu aufgerufen hat die Dachgewerkschaft der Staatsdiener ADEDY. Die der kommunistischen Partei nahestehende Gewerkschaft PAME demonstriert separat um 10.30 Uhr an den Propyläen in der hauptstädtischen Panepistimiou Straße.
Die Schiffe bleiben vor Anker
Ganztägig vor Anker bleiben am Dienstag die Schiffe landesweit. In den Streik treten u. a. auch die Arbeiter des Hafens von Piräus, Bankangestellte, Lehrer, Richter, Krankenhausärzte, Angestellte bei den Asylbehörden sowie Journalisten. Letztere werden am Dienstag zwischen 12 und 15 Uhr nicht zur Arbeit erscheinen. Ganztägig die Arbeit niederlegen werden die Angestellten bei den „blauen“ Athener Stadtbussen, den Oberleitungsbussen sowie der Elektrobahn (ISAP). Die Athener U-Bahn (Linie 2 und 3) wird nur von 9 bis 21 Uhr verkehren. Die Straßenbahn (Tram) wird am Dienstag zwischen 7 und 23 Uhr fahren. Die Athener Vorortbahn (Proastiakos), die u. a. auch den Athener internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos“ bedient, ist hingegen normal im Einsatz. Deren Angestellte werden sich allerdings an einem 24stündigen Streik der Bahnangestellten am Donnerstag (26.9.) beteiligen.
Privatangestellte sind nicht vertreten
Der Streik richtet sich u. a. auch gegen weitere geplante Privatisierungen bzw. Verpachtungen von Bereichen der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft DEI. Die Gewerkschafter fordern zudem Arbeit für alle, mit gleichen Rechten und würdige Gehälter, Löhne und Renten sowie Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Nicht am Streik beteiligt sich die Dachgewerkschaft der Privatangestellten (GSEE). Deren Übergangsleitung habe nicht das Recht, einen Generalstreik aufzurufen, wurde mitgeteilt. Die GSEE schlägt einen Streik für den 2. Oktober vor. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)