Gegen antidemokratische
Kräfte
Ministerpräsident Antonis Samaras (ND) und seine
Regierungspartner Evangelos Venizelos (PASOK) und Fotis Kouvelis
(DIMAR) seien sich in allen Bereichen zum Thema gegen die „Gewalt"
einig, hieß es nach dem Treffen. Kouvelis stellte fest, dass man
einen Schutzwall gegen alle Kräfte, die die Demokratie angreifen,
errichten müsse. Venizelos hob seinerseits hervor, dass die
Gesellschaft gegen die Phänomene der Gewalt vorgehen müsse.
Bürgerschutzminister Nikos Dendias, der kurzzeitig an der Sitzung
der drei Parteichefs teilgenommen hatte, stellte fest: „Die
Gesetzlosigkeit, von wem auch immer, wird nicht geduldet."
Bekennerschreiben im Internet
Unterdessen
wurde am Dienstagabend im Internet ein Bekennerschreiben
veröffentlicht, dass sich auf insgesamt 21 Anschläge bezog,
darunter gegen Geldautomaten, Parteibüros, Banken, Pkws und die
Griechische Post ELTA. Verübt worden waren diese zwischen Freitag
und Sonntag. Das Schreiben wurde von keiner terroristischen
Organisation unterzeichnet. Kritisiert wurden darin jedoch die
Räumungen von drei besetzten Gebäuden in Athen. U. a. hieß es: „Ihr
habt unsere Gebäude geräumt, unsere Genossen verhaftet". Dafür
werde man gegen „Büros, Banken und Dienstleistungen" vorgehen.
Ebenfalls am Dienstag wurde – wieder im Internet – ein zweites
Bekennerschreiben veröffentlicht. Es bezog sich auf einen Anschlag
gegen die Wohnung des Bruders des Regierungssprechers Simos
Kedikoglou. Auch darin wurde kein Name einer Organisation genannt.
Im Schreiben hieß es u. a., dass der Anschlag nicht gegen die
konkrete Wohnung, sondern gegen das Hochhaus verübt worden sei. Das
„große und moderne Gebäude" sei im Besitz der Familie Kedikoglou,
im Erdgeschoss befinde sich zudem das Büro des
Regierungssprechers.
Die Griechische Polizei wartet unterdessen noch ein weiteres
Bekennerschreiben aus, das sich auf den Anschlag gegen die Büros
der Nea Dimokratia bezieht. Dabei waren neun Schüsse abgefeuert
worden, eine Kugel drang in das Büro des ND-Vorsitzenden und
Ministerpräsidenten Antonis Samartas ein.
Weitere Gebäuderäumung
Unterdessen hat die
Polizei am Dienstag ein seit 25 Jahren besetztes Gebäude im Athener
Stadtteil Kypseli geräumt. Es handelt sich um die dritte Räumung
innerhalb einer Woche. 16 Besetzer wurden festgenommen,
anschließend aber wieder auf freien Fuß gesetzt (siehe Foto). Im
Gebäude, das den Namen „Lela Karagianni" trägt, wurden nichts
gefunden, was auf etwaige terroristische Aktionen hinweisen könnte,
teilte die Polizei mit. Nachdem sich die Polizei zurückzog, wurde
das Gebäude erneut besetzt. Die Polizei hatte erklärt, landesweit
etwa 40 besetzte Gebäude räumen zu wollen. (Griechenland Zeitung,
eh, Foto: Eurokinissi)