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Zunahme von terroristischen Anschlägen in Athen Tagesthema

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Zunahme von terroristischen Anschlägen in Athen
Heute Morgen wurde ein Anschlag auf das zentrale Büro der Regierungspartei ND in Athen verübt. Ähnliche terroristische Aktionen zogen sich über das gesamte Wochenende hin. Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungsparteien und der linken Opposition. Zwei unbekannte Täter haben in dieser Nacht das Feuer auf das zentrale Büro der Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) in Athen eröffnet. Es wurde niemand verletzt.
Es wurde niemand verletzt. Eine der abgefeuerten Kugeln wurde von der Polizei im Büro des Ministerpräsidenten Antonis Samaras sichergestellt. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden aus Sturmgewehren vom Typ Kalaschnikow neun Schüsse abgefeuert. Die Täter konnten entkommen. Den Fall übernahmen die Antiterrorspezialisten der Polizei. Nach dem Vorfall hat der Ministerpräsident eine Sitzung einberufen. Daran beteiligt hat sich auch Regierungssprecher Simos Kedikoglou. In der Nacht von Samstag auf Sonntag war gegen die Wohnung seines Bruders im Athener Zentrum ein Brandanschlag verübt worden. Es entstanden schwere Sachschäden, verletzt wurde niemand. Die beiden Eltern hatten sich zum Zeitpunkt des Anschlags mit ihrem dreijährigen Kind in der Wohnung aufgehalten.

„Klima politischer Spannungen"
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden zudem drei Geldautomaten im Großraum Athen mit Sprengstoff zerstört. Ingesamt kam es in der Hauptstadt zu mindestens sechs Anschlägen. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in der Hafenstadt Patras.
Sämtliche Parlamentsparteien haben diese Vorfälle scharf kritisiert. Seitens der drei Regierungsparteien – der konservativen ND, der sozialistischen PASOK und der Demokratischen Linken (Dimar) – wurde auch Kritik an der größten Oppositionspartei des Landes, dem Bündnis der Radikalen Linken (Syriza), geübt.
Regierungssprecher Kedikoglou sprach von einer „gefährlichen Eskalation", die die „Demokratie bedroht". Ihm zufolge sei Syriza für ein „Klima politischer Spannungen" verantwortlich. Auch die PASOK hob hervor, dass man mit der „Position von Syriza" nicht zufrieden sei. Die Dimar sprach von einer „extremen terroristischen Tat". Dimar-Pressesprecher Andreas Papadopoulos fürchte zudem, dass es zu Opfern kommen könnte, „falls sich derartige Anschläge häufen sollten".
Verurteilt wurden die Anschläge jedoch auch von Syriza selbst. Es handle sich um eine „ausweglose Praxis willkürlicher Gewalt", hieß es aus der Parteizentrale. Solche Aktionen würden „nicht zu den Werten und Zielen der Linken passen". Die Koalitionsregierung und vor allem die ND würden diese Aktionen der „blinden Gewalt" nutzen, um kurzzeitig politische Vorteile gegenüber Syriza zu gewinnen. Der Pressesprecher von Syriza, Panos Skourletis, sprach davon, dass es selbstverständlich sei, den „bewaffneten Angriff zu verurteilen". Mit derartigen Aktionen lenke man die Aufmerksamkeit „von den echten Problemen unserer Zeit" ab. Seiner Ansicht nach würde die ND ein „Bürgerkriegs ähnliches Klima schüren".

Auch Journalisten im Visier
Von den Angriffen waren auch Büros von Syriza nicht unverschont geblieben. Seit Freitag wurde deren Parteibüro im Athener Vorort Neo Iraklio gleich zwei Mal mit Steinen attackiert. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich dort bereits am 26. Dezember ereignet.
Doch nicht nur politische Parteien und Banken wurden in den letzten Tagen zum Ziel von Anschlägen. Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurden fünf separate Brandanschläge in ganz Attika verübt, die sich gegen Journalisten richteten. Regierungssprecher Kedikoglou sprach vom „offenem Terrorismus im Bereich der Massenmedien". Die Sprengsätze waren jeweils aus zwei Gaskartuschen zusammengebastelt worden und wurden vor den Wohnungen der Betreffenden deponiert. Durch die Detonationen entstanden Sachschäden. Verletzt wurde auch in diesen Fällen niemand.
In einem Bekennerschreiben der Gruppierungen „Kreis der Kriminellen / Kern der Liebhaber der Gesetzlosigkeit" und „Kämpfende Minderheit" war die Rede von einer „Attacke gegen den Staat". Erwähnt wurden aber auch die Ereignisse in der seit zwanzig Jahren von autonomen Gruppierungen besetzten „Villa Amalias" in Athen. Dort war in der vorigen Woche ein starkes Polizeiaufgebot zum Einsatz gekommen, um zu verhindern, dass das bereits am 20. Dezember geräumte Gebäude erneut besetzt wurde. Dabei wurden 92 Personen festgenommen. Seitens der autonomen Szene kam es zu mehreren Solidaritätskundgebungen in Athen und anderen großen Städten. Am Samstag fanden in mehreren Landesteilen Solidaritätskundgebungen mit mehreren tausend Teilnehmern statt. Auch diese Entwicklung hatte heftige verbale Auseinandersetzungen zwischen Syriza und der Regierung zur Folge.

Involvierung von Terroristen?
Dass Syriza – die sich den Umfragen zufolge bei eventuellen Wahlen gute Chancen ausrechnen kann – tatsächlich Verbindungen zur Autonomen-Szene hat, wurde vom Fraktionsvorsitzenden Alexis Tsipras energisch dementiert.
In der vorigen Woche waren auch zwei mutmaßliche Terroristen festgenommen worden. Es handelt sich um einen 29-jährigen Mann und dessen 25-jährige Freundin. DNA-Spuren der beiden mutmaßlichen Mitglieder der Terrorgruppe „Bande der Feuerherde" hatten die Ermittler auf Waffen sichergestellt, die im Gelände der Athener Universität vergraben worden waren. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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