Das kanadische Bergbauunternehmen Eldorado Gold soll seine Arbeit in der nordgriechischen Region Chalkidiki wieder aufnehmen. Der Minister für Umwelt und Energie Kostis Chatzidakis hat sich in dieser Woche mit Vertretern des Unternehmens in Athen getroffen. Vereinbart wurde, dass ein Komitee, bestehend aus Mitgliedern der Regierung und den Kanadiern sowie des griechischen Tochterunternehmens Hellenic Gold ins Leben gerufen wird, um die Kooperation zu vereinfachen.
Der Bergbau von Eldorado ist in den vergangenen Jahren auf Eis gelegt worden. Die Vorgängerregierung vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) hatte immer wieder die Vergabe von notwendigen Genehmigungen verzögert; argumentiert wurde mit möglichen Umweltschäden, die durch einen etwaigen Betriebsunfall entstehen könnten. Der ehemalige Umweltminister Panos Skourletis (SYRIZA) hatte in einem Interview vor drei Jahren festgestellt, dass die Kanadier seit 2007 keine Steuern mehr an den griechischen Staat abgeführt hätten; laut Buchführung werde das Unternehmen als defizitär ausgewiesen. Aufgrund der bürokratischen Verzögerungen für die geplante Aufnahme der Bauarbeiten auf der Chalkidiki hatte Eldorado Schadenersatz in Höhe von 750 Millionen Euro vom griechischen Staat gefordert.
Es gehört zu den Wahlversprechen der Anfang Juli gewählten konservativen Regierung der Nea Dimokratia, dass Eldorado Gold die Arbeit in Nordgriechenland wieder aufnehmen kann. Argumentiert wird mit der Schaffung von Arbeitsplätzen sowie mit mehreren Investitionen der Kanadier in der Region.
Die Bürger hingegen sind gespaltener Meinung: Diejenigen, die einen Arbeitsplatz bei Eldorado haben, möchten, dass das Unternehmen in Griechenland weiterhin aktiv ist. Bürger, die im Tourismus oder in der Landwirtschaft beschäftigt sind, plädieren hingegen dafür, dass der Bergbau so schnell wie möglich gestoppt werde. Sie fürchten irreparable Umweltschäden, die durch einen Unfall erfolgen könnten. (Griechenland Zeitung / eh)