Die Rede war von einem „Neuanfang in den Beziehung zwischen Kirche und Staat“; diese sollen auf „Respekt und Ehrlichkeit“ basieren.
Geäußert wurden diese Feststellungen während eines Treffens zwischen Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und dem Erzbischof von Athen und ganz Griechenland Hieronymos in dieser Woche. Vor allem soll ein „Komitee des Dialogs“ zwischen Kirche und Staat zu neuem Leben erweckt werden; Veränderungen geben wird es etwa auch beim Religionsunterricht und bei der Nutzung der kirchlichen Besitztümer. Mitsotakis garantierte gegenüber seinem Gesprächspartner die Gehalts-, Sozialversicherungs- sowie Rentenansprüche der Priester. Hieronymos wünschte dem Premier viel Geduld, Kraft und Mut bei seinen Aufgaben als Regierungschef des Landes.
Die Anfang Juli abgewählte Vorgängerregierung vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) hatte mehrfach versucht, Kirche und Staat voneinander zu trennen. Um etwa neues Personal in Krankenhäusern und Schulen einstellen zu können, hatte der damalige Premier Alexis Tsipras die bis dahin erfolgte Zahlung der Gehälter von etwa 10.000 Klerikern aus der Staatskasse aufgehoben. Im Gegenzug hatte er eine Kasse eröffnet, in die die auszuzahlenden Summen vom Staat an die Kirche überwiesen werden sollten. Die Kleriker wurden bisher als Staatsdiener vom griechischen Staat bezahlt. Um das von den internationalen Geldgebern verhängte Korsett bei Neueinstellungen im öffentlichen Dienst etwas zu lockern, hatte die Regierung formale Veränderungen bei der Bezahlung der Kleriker vorgenommen; dadurch konnten dringend benötigte Arbeitskräfte etwa im Gesundheits- und Bildungswesen eingestellt werden. Vor allem viele Kirchenmänner liefen damals gegen diese Politik Sturm. (Griechenland Zeitung / eh)