Griechenlands Justiz kann künftig schärfer gegen Vergewaltigung und versuchter Vergewaltigung vorgehen. In einer Gesetzesnovelle, die am Donnerstag (6.6.) das Parlament passiert hat, heißt es u. a. „derjenige, der einen sexuellen Akt ohne Einverständnis des Opfers versucht, wird mit zehn Jahren Haft bestraft“.
Für die Gesetzesänderungen gestimmt hat die Regierungspartei SYRIZA und die liberale „To Potami“. Die übrigen Oppositionsparteien haben sich an der Abstimmung nicht beteiligt.
Amnesty International Greece sprach von einem „großen Sieg der Frauenbewegung und der Bewegung für die Menschenrechte“. Zuvor hatte diese Gesetzesnovelle für große Wellen in der Öffentlichkeit gesorgt. Bisher konnte eine Vergewaltigung nur dann als Verbrechen behandelt werden, wenn das Opfer diese beweisen konnte bzw. wenn es nachweisliche Zeichen von Misshandlung gab.
Man geht davon aus, dass in Griechenland jährlich etwa 4.500 Vergewaltigungen durchgeführt werden; lediglich 200 der Opfer wenden sich jedoch an die Polizei. (Griechenland Zeitung / eh)