Der Mindestlohn wird in Griechenland von 586 Euro auf 650 Euro monatlich angehoben. Auf das gleiche Niveau werden auch die Niedrigstlöhne von bisher 510 Euro gebracht, die junge Arbeitnehmer unter 25 Jahren bisher erhalten haben. In den Genuss dieser Maßnahme kommen rund 600.000 Angestellte.
Weitere 280.000 werden durch die damit verbundenen Zuschläge profitieren, etwa Mutterschafts- oder Arbeitslosengeld. Der neue Mindestlohn wird bereits ab Februar in Kraft treten. Dies hat Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras am Montag vor seinem Ministerrat betont. Er erinnerte daran, dass der Mindestlohn im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise über Nacht um 22 % gesenkt worden war; für unter 25jährige Arbeitnehmer sogar um 32 %. Tsipras stellte fest, dass Griechenland jetzt diese langjährige Krise hinter sich lasse und langsam seine Wunden heilen könne. Zu den erreichten Erfolgen zähle, dass die Schwarzarbeit von 20 % im Jahr 2014 auf 9 % im vergangenen Jahr gesunken sei. Die Arbeitslosigkeit sei von 27 % (2014) auf 18,3 % (2018) reduziert worden. Erreicht worden sei dies durch die Schaffung von 350.000 Arbeitsplätzen.
Der Linkspolitiker erinnerte daran, dass es sich um das erste Treffen des Ministerrates nach einem erfolgreich bestandenen Vertrauensvotum sowie nach der Ratifizierung des Vertrages für die Lösung der Namensfrage der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM) handle. Seine Regierung werde ihre Legislaturperiode bis Oktober 2019 ausschöpfen. Er habe das Vertrauen mit Hilfe von unabhängigen Parlamentariern und Vertretern anderer Parteien erhalten, weil diese erkannt hätten, dass das Land und die Wirtschaft politische Stabilität benötigen. Griechenland sei auf dem Weg, ein Land zu werden, das sich auf seine eigenen Kräfte stützen könne; ein Land, dass eine tragende Rolle auf dem Balkan, im südöstlichen Mittelmeer und in Europa spiele, so Tsipras. (Griechenland Zeitung / eh)