Die Spannungen in der Ägäis nehmen kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wieder einmal zu. Am Donnerstagvormittag (20.12.) haben türkische Kampfjets des Typs F-16 gleich mehrere Überflüge über griechischen Luftraum durchgeführt.
Um 11.25 Uhr sind zwei F-16 über der griechischen Insel Kastelorizo in einer Höhe von 25.000 Fuß geflogen. Um 11.31 Uhr sind sie abermals über Kastelorizo und der westlich davor liegenden Insel Ro geflogen. Anschließend haben sie den griechischen Luftraum wieder verlassen.
Ein weiterer Überflug wurde am Donnerstag um 10.51 Uhr über Oinousses, einer kleinen Inselgruppe östlich von Chios, die nur sieben Kilometer von der türkischen Küste entfernt ist, beobachtet. Zur gleichen Zeit ist ein weiterer Kampfjet über die Insel Panagia geflogen, die ebenfalls zu Oinousses gehört. Beide F-16 flogen in einer Höhe von 25.000 Fuß.
Bereits um 8.42 Uhr sind zudem zwei türkische F-16 über der griechischen Insel Kastelorizo in einer geringen Höhe von nur 4.000 Fuß geflogen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos gerade die Insel in einem Militärhubschrauber des Typs Chinook verlassen. Er hatte am Mittwoch von Kastelorizo aus erklärt: „Derjenige, der unsere nationale Souveränität und unsere territoriale Integrität nicht respektiert, wird zerschmettert.“ Entschlossen hatte er hinzugefügt: „Wir werden unsere Heimat verteidigen.“
Zuvor hatte Generalstabschef Admiral Evangelos Apostolakis in Athen gegenüber Journalisten festgestellt: „Wenn die Türken auf einer Felseninsel steigen, werden wir sie dem Erdboden gleichmachen.“ Dies sei eine „Rote Linie, der die Regierung zustimmt“.
Provoziert wurde die griechische Seite durch ein Fernsehinterview des früheren Generalsekretärs des türkischen Verteidigungsministeriums (2009 – 2010). Er hatte darin behauptet, dass es sich bei 17 griechischen Inseln, eigentlich um türkisches Territorium handle. Darunter seien etwa Thassos, Samothraki, Chios, Lesbos und Samos. Griechenland warf er vor, das Byzantinische Reich wieder beleben zu wollen. (Griechenland Zeitung / eh)