Eine Analyse der Reformen, die Griechenland im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise und vor allem in den Jahren zwischen 2010 und 2014 durchsetzen musste, stand am Dienstag im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Gebäude der Bank von Griechenland im Athener Zentrum. Anlass war die Präsentation eines Berichtes der griechischen Stiftung für Europäische und Außenpolitik (ELIAMEP).
Dabei hielt auch der Gouverneur der Bank von Griechenland Jannis Stournaras eine Rede. Der 61jährige war von 2012 bis 2014 im Kabinett des Konservativen Antonis Samaras auch Finanzminister seines Landes gewesen.
In seinen Ausführungen stellte er nun fest, dass Griechenland im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise sehr viele Reformen durchgesetzt habe. Unter den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) habe sich Griechenland prozentuell an die meisten Empfehlungen der OECD in diesem Bereich gehalten. Der Gouverneur betonte, dass dies vor allem in einem sehr kurzen Zeitraum geschehen sei. In den Jahren der Krise sei dieses Vorhaben zudem besonders schwierig gewesen, weil diese Reformen mitten in einer tiefen Rezession durchgesetzt worden seien. Nach Einschätzung des früheren Finanzministers wäre es besser gewesen, wenn diese in Zeiten der konjunkturellen Erholung angewendet worden wären. Er warnte aber davor, jetzt bei der Durchsetzung von Reformen nachzulassen. Endgültiges Ziel sei es, dass die griechische Wirtschaft wettbewerbsfähig und dynamisch werde, damit sie auf eigenen Beinen stehen könne, so Stournaras. (Griechenland Zeitung / eh)