Mögliche Namen im neuen
Kabinett
Die neue Regierung soll, dem
jetzigen Stand der Dinge zufolge, aus 15 Ministern und 20
Staatssekretären bestehen. Die ND beansprucht für sich neben dem
Posten des Ministerpräsidenten u. a. das Finanz-, Außen-,
Verteidigungs-, Justiz-, Innen-, Entwicklungs-, Tourismus- und das
Handelsschifffahrtsministerium. Ob auch Technokraten, das heißt
Nichtpolitiker, Ministerposten übernehmen werden, bleibt noch
offen.
Die bisherigen interimistische Minister, der Verfassungsrechter
Antonis Manitakis (Inneres), der Rechtsanwalt Antonios Roupakiotis
(Arbeit und Sozialversicherung) sowie der in Budapest geborene
Napoleon Maravergias (Agrarentwicklung und Lebensmittel) könnten
ihre Posten beibehalten. Bisher nicht bestätigten Informationen
zufolge soll das auch für den Übergangsfinanzminister und
Wirtschaftsprofessor Jorgos Zannias zutreffen. In diesem
Ministerium soll, den gleichen Quellen zufolge, auch der bisherige
Regionalentwicklungsminister Jannis Stournaras, der auch als einer
der „Architekten“ des Beitritts Griechenland zur EU gilt,
mitwirken. Samaras und Kouvelis sollen für den Posten des
Finanzministers allerdings auch den Präsidenten der Griechischen
Bankvereinigung und der Griechischen Nationalbank, Vassilis
Rapanos, vorgeschlagen haben. Auch eine Unbenennung des
Bürgerschutzministeriums in „Ministerium für öffentliche Ordnung“
ist möglich.
Innerparteiliche Verhandlungen
Im Rahmen der Gespräche zur Regierungsbildung kam es vor allem
in der PASOK zu parteiinternen Differenzen. Evangelos Venizelos
wollte keine hochrangigen Funktionäre seiner Partei in die
Regierung entsenden – er schlug Technokraten vor und setzte sich
schließlich durch. Das Zentralkomitee der DIMAR hat in der
vergangenen Nacht mit großer Mehrheit beschlossen, einer
Koalitionsregierung im Parlament das Vertrauen auszusprechen. Die
nach den Wahlen vom Sonntag zweitstärkste Partei, das
Linksbündnis SYRIZA, hatte schon am Montag deutlich gemacht, dass
es die Oppositionsrolle übernehmen wird. Fraktionsvorsitzender
Alexis Tsipras wies jedoch in einem Interview darauf hin, dass
seine Partei im Parlament „positive Entscheidungen“ unterstützen
und „negative Vorschläge“ verurteilen werde. (Griechenland Zeitung
/ eh, Foto: Eurokinissi. Die Aufnahme zeigt das Parlament in Athen,
wo heute zahlreiche wichtige Unterredungen über die
Regierungsbildung stattfinden.)