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Bemühungen um Regierungsbildung in Griechenland endgültig gescheitert Tagesthema

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Bemühungen um Regierungsbildung in Griechenland endgültig gescheitert
Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias unternahm am Dienstag einen letzten Versuch, eine Regierung zu bilden. Er blieb erfolglos. Am Mittwoch treffen sich die Parteiführer nochmals, um eine Übergansregierung zu bilden. Deren Aufgabe ist es, Neuwahlen auszurufen. Die nach den Wahlen am 6.
p>Die nach den Wahlen am 6. Mai in Athen geführten Gespräche über die Bildung einer Regierung scheiterten am Dienstagnachmittag endgültig. Die Parteiführer konnten sich trotz aller Bemühungen des Staatspräsidenten Karolos Papoulias nicht auf eine Koalitionsregierung einigen. Zur Debatte stand zum Schluss eine Expertenregierung mit begrenzter Amtszeit, die den Verbleib in der Eurozone absichern sollte. Nach dem Ende der Konsultationen konstatierten der Vorsitzende der ND, Antonis Samaras, dass man alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe. In dasselbe Horn stieß der Chef der Demokratischen Linken, Fotis Kouvelis. Letzterer plädierte für eine ökumenische Regierung unter Einbeziehung des Linksbündnisses SYRIZA, was dieses jedoch ablehnte.
PASOK-Vorsitzender Evangelos Venizelos sagte schließlich: „Gezwungenremaßen gehen wir auf Neuwahlen zu, lasst uns vereint gehen und im Namen Gottes hoffentlich nicht in eine Richtung, die die Situation verschlimmert."  
Am Mittwoch werden sich die Parteiführer zwar erneut an einen Tisch setzen, allerdings nur, um über eine Übergangsregierung zu beschließen. Deren Aufgabe wird es sein, Neuwahlen zu proklamieren. Als voraussichtliches Datum gilt der 10. oder der 17. Juni. 

Um 14 Uhr hatte sich Papoulias am Dienstag (15.5.) abermals mit den Parteichefs (siehe Foto) an einen Tisch gesetzt. Zu den Unterredungen eingeladen worden waren der Vorsitzende der Nea Dimokratia (ND) Antonis Samaras, der Fraktionsvorsitzende der Linksallianz (Syriza) Alexis Tsipras, der Vorsitzende der PASOK Evangelos Venizelos sowie der Vorsitzende der Demokratischen Linken (DIMAR) Fotis Kouvelis. Die Generalsekretärin der Kommunistischen Partei KKE, Aleka Papariga, wurde zwar ebenfalls geladen, sie nahm auf eigenen Wusch nicht teil. Keine Einladung hatte der Generalsekretär der rechtsextremen Partei Chryssi Avgi Nikos Michaloliakos erhalten. Kouvelis hatte von vornherein gefordert, dass in einer Koalitionsregierung auch Syriza vertreten sein müsse. Dadurch, dass diese Partei eine Beteiligung ablehnte, scheiterten die Bemühungen, dem Land eine Regierung zu geben.
Ursprünglich war um 13 Uhr auch noch eine Begegnung zwischen Papoulias und dem Chef der „Unabhängigen Griechen" Panos Kammenos geplant. Letzterer hatte aber abgesagt. Beim Tête-à-tête um 14 Uhr mit den anderen Parteichefs war er hingegen anwesend.

Regierung von Experten vorgeschlagen
Ziel der Bemühungen von Papoulias war die Vermeidung von Neuwahlen. Da dieses Ziel verfehlt wurde, bezeichnen Beobachter den nun bevorstehenden weiteren Urnengang als eine Art Referendum. Dann, so die Einschätzung, müssten die Griechen eine klare Antwort darauf gegeben, ob sie für oder gegen den Verbleib in der Eurozone  sind.

Druck der internationalen Geldgeber
Nach den Entwicklungen am Dienstag muss am Donnerstag das bisherige Parlament aufgelöst werden. Gleichzeitig nimmt auch der finanzielle Druck zu, der auf dem Land lastet. In einem inoffiziellen Schreiben an den Staatspräsidenten teilte Noch-Ministerpräsident Loukas  Papadimos mit, dass Griechenland noch bis Ende Juni Geld zur Verfügung habe. Sollte Athen bis dahin keine Finanzspritze erhalten, wäre das Land so gut wie bankrott, u. a. könnten keine Renten und Gehälter mehr vom Staat gezahlt werden. Zudem steigt nun auch der Druck, den internationale Geldgeber ausüben.
Während eines Treffens der Eurogruppe am Montag war die Lage in Griechenland nach den Wahlen eines der Hauptgesprächsthemen der europäischen Finanzminister. Es wurde immer wieder betont, dass die Vereinbarungen mit der Griechischen Republik und nicht mit einzelnen Parteien getroffen worden seien. Das bedeute im Klartext, dass Athen seine Verpflichtungen einhalten müsse, um im Euro zu bleiben. Es gebe aber weiterhin Spielraum für Zugeständnisse, um das Wachstum zu fördern. Die Rezession im ersten Quartal belief sich nach Angaben der Statistikbehörde ELSTAT vom heutigen Dienstag auf 6,2 % - es ist das fünfte Jahr in Folge, dass Griechenland auf wirtschaftlicher Talfahrt ist.
Dennoch vertraten die Finanzminister in Brüssel die Auffassung, dass der bisher eingeschlagene Weg zur Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise der richtige gewesen sei. Der Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker hatte in einem Interview nach dem Treffen offen gelassen, ob man die Frist für die Reduzierung des Staatsdefizits eventuell noch strecken könne. Voraussetzung dafür sei aber die Bildung einer Regierung, die das zweite Memorandum durchsetzen werde. Nichtsdestotrotz hatte er seiner Meinung Ausdruck verliehen, dass Griechenland in der Eurozone verbleiben werde. (GZeh, Foto: Eurokinissi)

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