Ein Angriff auf die Polizeistation in der Nähe des zentralen Athener Omonia-Platzes mit mindestens 40 Molotow-Cocktails, der sich am Montagabend ereignete, hat in Griechenland zu einer heftigen politischen Debatte geführt.
Am Dienstag besuchte Bürgerschutzministerin Olga Gerovassili die betroffene Polizeiwache. Sie stellte fest: „Wir sind entschlossen, all diese Probleme zu bekämpfen.“ Zudem räumte sie ein, dass es sich bei der Gegend rund um den hauptstädtischen Omonia-Platz, um ein „sensibles Viertel“ mit vielen Problemen handle.
Durch den Angriff auf die Polizeistation waren vier Polizisten verletzt worden. Drei wurden stationär in einem Militärkrankenhaus behandelt, einer musste über Nacht dort bleiben.
Scharfe Kritik musste Gerovassili vor allem aus den Reihen der Oppositionellen Nea Dimokratia (ND) einstecken. ND-Chef Kyriakos Mitsotakis hat am Dienstag ebenfalls die überfallene Polizeistation am Omonia-Platz besucht. Er stellte fest, dass sich die Griechen „unbeschützt“ fühlen würden. Es gebe keinen Wohlstand ohne Sicherheit, und es gebe keine Sicherheit ohne eine starke Polizei, so der Oppositionsführer.
Aus den Reihen der sozialistisch dominierten Bewegung der Veränderung wurde der Rücktritt von Gerovassili gefordert.
Der rechtspopulistische Regierungspartner ANEL sprach von einem „faschistischen Akt“, den die Täter verübt hätten.
Die Vereinigung der Polizisten Athens hat am Dienstag eine Demonstration vor der Polizeistation am Omonia-Platz durchgeführt. Ihre Mitglieder gehen davon aus, dass es Ziel der Täter gewesen sei, mindestens einen Polizisten zu ermorden. (Griechenland Zeitung / eh)
Bürgerschutzministerin Olga Gerovassili
Der Vorsitzende der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia Kyriakos Mitsotakis