Ministerpräsident Alexis Tsipras könnte theoretisch mit dem Friedensnobelpreis geehrt werden. Dies bestätigte am Montag ein dafür zuständiger Journalist der schwedischen Presseagentur TT gegenüber seinen griechischen Kollegen von APE.
Tsipras würde sich den Preis mit seinem Amtskollegen aus Skopje Zoran Zaev teilen – wenn es denn so weit kommen sollte. Vorgeschlagen wurden die beiden Regierungsoberhäupter aufgrund des bisher positiven Verlaufs der Verhandlungen über die seit fast drei Jahrzehnten schwelende Lösung der Namensfrage der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM). Mitte Juni hatten sich beide Seiten auf den Namen „Republik Nord-Mazedonien“ geeinigt. Diese Benennung muss jedoch noch von den Parlamentariern in Athen und Skopje abgesegnet werden: Eine schwierige Aufgabe, denn Oppositionsparteien beider Länder stellen sich gegen die Vereinbarung. Sie sprechen davon, dass der vorgeschlagene Name schädigend für das jeweilige Land und dessen Nation sei.
Am Sonntag ist in der FYROM ein Referendum durchgeführt worden. Mehr als 91 % der Beteiligten haben mit „Ja“ für die vereinbarte Namenslösung gestimmt. Die Beteiligung ist jedoch mit 37 % sehr niedrig ausgefallen. Das Ergebnis kann damit lediglich als wegweisend dienen. Im Interview erklärte der TT-Korrespondent, es sei möglich, dass das Ergebnis des Referendums Tsipras und Zaev den Nobelpreis kosten könnte.
Weitere Kandidaten, die sich den Friedensnobelpreis 2018 teilen könnten, sind der US-Präsident Donald Trump und sein Amtskollege aus Nordkorea Kim Jong-un. Begründet wird dies mit der Chance für eine friedliche Lösung jahrzehntelanger Konflikte, für die sich sowohl Tsipras und Zaev als auch Trump und Kim Jong-un eingesetzt hätten. (Griechenland Zeitung / eh)