Die bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei könnten sich weiter verschlechtern, weil eine frühere türkische Parlamentarierin Zuflucht in Griechenland suchte. Es handelt sich um die kurdische Politikerin Leyla Birlik, die der türkischen „Demokratische Partei der Völker“ angehört. Sie soll bereits am vergangenen Mittwoch (22.8.) die türkisch-griechische Grenze am Evros-Fluss (türkisch: Meric) überquert und in Griechenland einen offiziellen Asylantrag gestellt haben.
Birlik setzt sich u. a. für Minderheitenrechte der Kurden in der Türkei ein. Ankara wirft der 44jährigen vor, im Kontakt mit der militanten Untergrundorganisation PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) zu stehen. Außerdem bestehe der Verdacht der Anstiftung zum Terrorismus durch Birlik. Aufgrund eines bevorstehenden Gerichtsverfahrens war ihr die Ausreise aus der Türkei untersagt worden. Von Januar bis Juli dieses Jahres haben 1.839 türkische Staatsbürger um Asyl in Griechenland angesucht.
Diese Tendenz ist Ankara ein Dorn im Auge. Vor allem die Tatsache, dass acht türkische Offiziere, die nach dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 in Griechenland um Asyl ansuchten, von Athen nicht ausgeliefert wurden, belastet aus türkischer Sicht das Verhältnis der beiden Staaten. (Griechenland Zeitung / eh)