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Internationale Partner geben sich in Griechenland Klinken in die Hand Tagesthema

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Internationale Partner geben sich in Griechenland Klinken in die Hand
In Athen geben sich dieser Tage viele Mitglieder der Internationalen Partner Griechenlands – darunter von der Troika und der Task-Force – regelrecht die Klinken in die Hand. Sie machen vor allem darauf aufmerksam, dass bereits vereinbarte Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden müssen. In der griechischen Politik ist dieser Tage von vorweihnachtlicher Ruhe nichts zu spüren, eher im Gegenteil. Premierminister Loukas Papadimos hat am Mittwochabend in einer Rede anlässlich einer Tagung der griechisch-amerikanischen Handelskammer (siehe Foto) betont, dass Griechenland alles tun werde, um die mit den internationalen Partnern vereinbarten Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Dabei brachte Papadimos auch zum Ausdruck, dass es im Jahr 2012 weder zu weiteren Gehalts- und Rentenkürzungen noch zu Steuererhöhungen kommen werde.
ererhöhungen kommen werde. Vielmehr wolle die von ihm geführte Übergangsregierung darauf achten, dass die Ausgaben gründlicher kontrolliert werden und dass Steuerschuldner eindringlicher als bisher zur Kasse gebeten würden. Auch müssten die bereits entschiedenen Privatisierungen vorangetrieben werden. Bis zum Jahr 2015 will Athen auf diesem Wege 50 Mrd. Euro einnehmen. 

Regierungsumbildung kein Tabu
Auch eine Regierungsumbildung soll mittlerweile kein Tabu mehr für Papadimos darstellen. Das erklärte Regierungssprecher Pantelis Kapsis am Mittwoch. Er machte zudem deutlich, dass die Länge der Legislaturperiode der Übergangsregierung von der Erfüllung der ihr gestellten Aufgaben abhängig sei. Daraus ließe sich ableiten, dass es noch kein festes Datum für vorverlegte Parlamentswahlen gäbe.
Am heutigen Donnerstagnachmittag steht eine Zusammenkunft des Ministerrates auf dem Programm. Thematisiert werden voraussichtlich die bisher erreichten Ziele der Regierung sowie die tatsächliche Unterstützung durch die drei Parteien – PASOK, Nea Dimokratia und LAOS – die der Regierung am 16. November das Vertrauensvotum gegeben haben und die nun in der Regierung Papadimos beteiligt sind.  

Konsequente Umsetzung von Maßnahmen
Über die bereits erreichten oder nicht erreichten Ziele der griechischen Regierung sprach u.a. der Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) Poul Thomsen. Anlass dafür war eine Tagung des Economist. Der IWF-Funktionär machte darauf aufmerksam, dass weiter Gehaltskürzungen oder Steuererhöhungen keine Lösung seien. Vielmehr müsse Athen bereits entschiedene Maßnahmen entschlossen in die Tat umsetzen. Dazu gehöre, dass defizitäre staatliche Unternehmen geschlossen würden. Auch müsse überzähliges Personal im staatlichen Sektor entlassen werden. Außerdem müssten auch die Löhne in der Privatwirtschaft weiterhin reduziert werden, um Konkurrenzfähigkeit zu erreichen. Zudem räumte Thomsen ein, dass das Memorandum, das zwischen der griechischen Regierung und der Troika unterzeichnet worden ist, in einigen Punkten hätte anders sein können. Er betonte aber auch, dass Athen heute finanziell viel besser dastehen würde, wenn die einzelnen Maßnahmen der Troika frühzeitig in die Tat umgesetzt worden wären.
Vor allem der Vorsitzende der zweitstärksten Parlamentspartei Nea Dimokratia, Antonis Samaras, vertritt immer wieder die Ansicht, dass das Memorandum mit der Troika in fast allen seinen Zielen versagt habe. Der Führer der Konservativen plädierte immer wieder für vorverlegte Parlamentswahlen und verspricht dem griechischen Volk eine Neuverhandlung dieses Memorandums. Heute wird Samaras während eines Treffens mit der Troika abermals Gelegenheit erhalten, diesen Standpunkt darzulegen.

Mehrere Gesprächsrunden
Die drei Hochrangigen Troika-Mitglieder Matthias Morse (Europäische Kommission), Klaus Masuch (Europäische Zentralbank) und Poul Thomsen (IWF) treffen sich heute Vormittag außerdem mit dem griechischen Premierminister Papadimos. Hauptgesprächsthema werden voraussichtlich die Maßnahmen sein, die die internationalen Geldgeber von Griechenland für die kommenden drei Jahre verlangen. Später am Tag trifft sich Papadimos auch mit dem Vorsitzenden der EU-Task-Force Horst Reichenbach. Letzterer betonte am Mittwoch, dass Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit stärken müsse, um weiterhin in der Eurozone zu bleiben. Heute Nachmittag trifft sich Papadimos zudem mit dem Vorsitzenden der ultrarechten Partei LAOS, Jorgos Karatzaferis, dessen Partei ebenfalls mit in der Übergangsregierung sitzt.

Probleme innerhalb der PASOK
Geplant ist zudem auch ein Treffen zwischen der Troika und dem ehemaligen Premierminister und PASOK-Chef Jorgos Papandreou, der im November zurückgetreten war. Grund dafür war die Ankündigung eines Referendums durch Papandreou, was sowohl in Griechenland als auch von den internationalen Partnern scharf kritisiert worden war. Nach dem Rücktritt Papandreous begann es auch innerhalb der PASOK zu bröckeln. Gerüchte über die Wahl eines neuen Vorsitzenden der Sozialisten reißen seither nicht ab. Neue Nahrung erhielten diese Gerüchte am Mittwoch nach einem Treffen zwischen Papandreou und dem stellvertretenden Regierungschef und Finanzminister Evangelos Venizelos, der ebenfalls der PASOK angehört. In der kommenden Woche sollen nun Gespräche über den weiteren Kurs der Panhellenischen Sozialistische Bewegung beginnen. Venizelos war im Jahr 2007 der Hauptkontrahent Papandreous für die Wahl des Parteivorsitzenden. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi) 

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