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Tausende Menschen auf den Straßen: der Maifeiertag in Griechenland Tagesthema

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Tausende Menschen auf den Straßen: der Maifeiertag in Griechenland

Anlässlich der Feierlichkeiten zum ersten Mai fanden in Athen drei Demonstrationen statt; insgesamt haben sich daran etwa 12.000 Personen beteiligt. Im Zentrum der Forderungen standen die Arbeitsrechte. Protestaktionen gab es auch in anderen Städten Griechenlands wie etwa in Thessaloniki, Patras und Chania auf Kreta. – Bedingt durch Streiks verkehrten am 1. Mai keine Fähren. Bestreikt wurden auch die griechische Bahn (OSE) und die Athener Oberleitungsbusse (Trolley).


Die Hauptdemo in der griechischen Hauptstadt wurde von der kommunistischen Gewerkschaft PAME organisiert. Der anschließende Protestmarsch führte vom Omonia-Platz über den Syntagma-Platz bis vor das Parlament und von da aus bis vor die US-Amerikanische Botschaft. Auf Transparenten war u. a. zu lesen: „Gegen die Ausbeutung“ oder „Für den Sieg der Völker“. Außerdem wurden Parolen skandiert, die sich gegen die NATO richteten.
Die beiden größten Gewerkschaften des Landes GSEE (Privatwirtschaft) und ADEDY (öffentlicher Dienst) haben am Athener Klafthmonos-Platz protestiert. Sie forderten u. a.: „Demokratie“, „Gerechtigkeit“, „Gleichberechtigung“, „Freiheit“, „Frieden“ und „Arbeitsrechte“. Die GSEE ruft zudem zu einem Generalstreik am 30. Mai auf.
Mitglieder der außerparlamentarischen Linken hatten sich am Dienstag vor dem Archäologischen Museum in Athen versammelt. Es folgte ein Protestmarsch bis vor die US-Botschaft. Später am Abend kam es zu Scharmützeln zwischen Vermummten und der Polizei.

Botschaften der Politiker zum 1. Mai

In seiner Botschaft zum Maifeiertag stellte Ministerpräsident Alexis Tsipras fest, dass das Land die Spar- und Reformmaßnahmen (Memorandum) verlasse. Man gehe einer Zeit der Normalität entgegen. Aufgebaut werde derzeit ein Produktionsmodell, das die Arbeitnehmer in den Mittelpunkt rücke. „Unser Land schafft es und steht wieder auf seinen eigenen Beinen“, verbildlichte das Regierungsoberhaupt. Als eine der wichtigsten Leistungen seiner Regierung rückte er die Minderung der Arbeitslosigkeit ins Blickfeld. Als er vor drei Jahren die Regierung übernommen hatte, lag diese bei 27 % gelegen. Derzeit sei sie auf etwa 20 % gesunken, so Tsipras.
Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis, Vorsitzender der konservativen Nea Dimokratia (ND), meldete sich zu Wort. Er stellte fest, dass „mehr Arbeitsplätze“ geschaffen werden müssten. Außerdem forderte er „anständige Löhne“. Gleichzeitig setzte er sich für Steuersenkungen und mehr Investitionen ein. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: © Eurokinissi)

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