Am Dienstag hat Ministerpräsident Tsipras zwei Entsalzungsstationen auf der Insel Kastelorizo eingeweiht. Von dort hat er die Provokationen der Türkei gegenüber Griechenland kritisiert. Außerdem zeigte er sich sicher, dass Griechenland die Finanz- und Wirtschaftskrise überwunden hat: Man sei in der Zielgeraden.
Eine deutliche Botschaft an die Türkei sandte Ministerpräsident Alexis Tsipras von der Insel Kastelorizo aus, wo er sich am Dienstag zu einem offiziellen Besuch befand. Während der Einweihung von zwei Entsalzungsstationen stellte das griechische Regierungsoberhaupt fest: „Wir verhandeln nicht, wir feilschen nicht, wir übergeben kein Stück Land.“ Er sprach von einer „aggressiven Haltung“ Ankaras gegenüber Griechenland. Diese stimme nicht mit dem internationalen Recht überein. In diesem Zusammenhang betonte Tsipras: „Griechenland droht niemandem, aber es hat auch vor niemanden Angst.“ Er fügte hinzu, dass sein Land seine Hoheitsrechte verteidigen könne. Außerdem stellte das Regierungsoberhaupt fest: „Aggression und Provokation sind kein Zeichen der Stärke.“ Griechenland bleibe nach wie vor eine Säule der Stabilität in einer destabilisierten Region.
Tsipras fand auch Worte der Trauer über den Piloten Jorgos Baltadoros, der am Donnerstag voriger Woche mit einem Kampfjet des Typs Mirage vor der Insel Skyros abgestürzt ist und dabei tödlich verunglückte. Griechenland habe damit „einen seinen besten Piloten verloren“, so der Premier. Er erinnerte daran, dass kurz darauf sein Amtskollege aus der Türkei Binali Yildirim mit ihm telefonisch in Kontakt getreten ist. Tsipras wertete das als ein „ein Zeichen des guten Willens“.
In seiner Rede erwähnte der griechische Premierminister auch die Finanz- und Wirtschaftskrise, in der sich Griechenland offiziell bereits seit acht Jahren befindet. „Wir sind auf der Zielgeraden für einen sauberen Ausweg aus dem Spar- und Reformprogramm (Memorandum).“ Dieser Weg sei sauber „wie der Himmel über Kastelorizo“.
Was die beiden Entsalzungsstationen angeht, die von Tsipras eingeweiht wurden, so konstatierte er, dass zwischen 2012 und 2017 drei Millionen Euro aus den Kassen der öffentlichen Hand für den Transport von Süßwasser nach Kastelorizo geflossen sind. Die beiden Entsalzungsanlagen hätten etwa ein Drittel dieser Ausgaben gekostet. Außerdem ist die Insel nun in Sachen Trinkwasserversorgung unabhängig vom Festland. Die Insel Kastelorizo befindet sich in der südöstlichen Ägäis. (Griechenland Zeitung / eh)
Unsere Fotos zeigen Ministerpräsident Alexis Tsipras während des offiziellen Besuchs auf Kastelorizo ©Pressebüro des Ministerpräsidenten/Andrea Bonetti