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Gewaltsames Vorgehen gegen Journalisten verurteilt Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 7. Dezember 2016. Es zeigt Mitglieder der Journalistengewerkschaft ESIEA, die gegen die Nivellierung ihrer Versicherungskasse protestierten. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 7. Dezember 2016. Es zeigt Mitglieder der Journalistengewerkschaft ESIEA, die gegen die Nivellierung ihrer Versicherungskasse protestierten.

Journalistische Medien in Nordgriechenland wurden in dieser Woche gleich zweimal zur Zielscheibe einer autonomen Gruppierung. Am Donnerstag ist etwa ein Dutzend vermummter Personen in die Büros der Gewerkschaft der Redakteure der Tageszeitungen Makedoniens und Thrakiens (ESIEM-Th) in der nordgriechischen Stadt Thessaloniki eingedrungen. Sie haben technische Geräte, vor allem Computer, sowie ein Fax- und ein Fernsehergerät zerstört. Auf den Boden haben sie Flugblätter geworfen, auf denen von einem „Eingriff für die Gefangenen“ zu lesen war. Beobachter bewerteten das als eine Art Solidaritätsakt für Strafvollzugsinsassen aus dem linksradikalen bzw. terroristischen Spektrum.


Die Panhellenische Vereinigung der Redakteursverbände POESY hat den Übergriff auf die Büros der nordgriechischen Kollegen auf das schärfste verurteilt. Die Rede war von einer „feigen terroristischen“ und „gewaltsamen“ Aktion. Dies sei der Beweis, dass es eine „organisierte Operation zur Terrorisierung der Zunft der Journalisten“ gebe. Die POESY habe vor, den Vorfall bei der Plattform des Europäischen Rates für die Sicherheit der Journalisten zu melden. Bereits am Mittwochnachmittag war es in Thessaloniki zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, als eine Gruppe von etwa 20 Vermummten in die Büros der staatlichen Sender TV100 und FM100 eingedrungen ist. Sie haben Fensterscheiben zerbrochen und die Büros mit Farbe beschmiert. Im Hinterhof haben sie Fahrzeuge der Stadtverwaltung beschädigt. – Zu den beiden Taten hat sich eine Gruppierung unter dem etwas sperrigen Namen „Minderheiten der Metropolen-Angriffe“ bekannt.
Ebenfalls am Mittwoch ist eine Gruppe vermummter Täter in das Gebäude der Universität Makedonien in Thessaloniki eingedrungen. Auch hier wurden Computer zerstört, zahlreiche Fensterscheiben gingen zu Bruch.
Kritisiert wurden diese Vorfälle auch von den Oppositionsparteien. Die konservative Nea Dimokratia (ND) teilte mit: „Die Situation ist außer Kontrolle geraten.“ Schuld an der Situation hätten u. a. der stellvertretende Minister für Bürgerschutz Nikos Toskas und Bildungsminister Kostas Gavroglou. Diese, so die Konservativen, würden die „Polizei nicht ihre Arbeit machen lassen“. Auch die lokale Parteiorganisation Zentralmakedoniens der kommunistischen Partei KKE meldete sich zu Wort. Ihrer Ansicht nach würden derartige Aktionen dazu beitragen, „ein Klima des Terrors gegenüber dem Volk“ zu schüren. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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