Die finanziellen und sozialen Schwierigkeiten, mit denen die Griechen konfrontiert sind, spiegeln sich in einer Umfrage wider. Einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts MRB zufolge, liegt die konservative Opposition Nea Dimokratia (ND) 9,4 Prozentpunkte vor der Regierungspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA).
Demnach haben 30,7 % der Befragten im Falle eines Urnengangs vor, der ND ihre Stimme zu geben; 21,3 % wollen das für SYRIZA tun. Auf Platz drei in der Wählergunst (10,1%) hat sich die Mitte-Links-Koalition „Bewegung der Veränderung“ heraufgearbeitet. Letztere hatte im November die Sozialistin Fofi Gennimata zur Vorsitzenden gewählt, die einstige Volkspartei PASOK ist hier die tonangebende Kraft.
Damit wurde die faschistische Chryssi Avgi (6,8 %) klar auf Platz vier verdrängt; knapp dahinter folgt die kommunistische KKE mit 6,5 %. Die Zentrumsunion (2,8 %) und der rechtspopulistische Regierungspartner ANEL (2,2 %) schaffen in dieser Umfrage die 3-Prozent-Hürde für den Sprung ins Parlament nicht.
Was die Frage betrifft, wer der „geeignetere Ministerpräsident“ sei, so hat der Vorsitzende der ND Kyriakos Mitsotakis mit 31,7 % die Nase vorn. Für Ministerpräsident Alexis Tsipras (SYRIZA) haben 22,1 % votiert. Absoluter Gewinner ist jedoch mit 40,1 % „keiner von Beiden“.
Rund drei von zehn Befragten (28,7 %) setzen sich dafür ein, dass „sofort“ vorverlegte Wahlen stattfinden, 17,7 % präferieren generell einen vorverlegten Urnengang. 41,3 % wünschen, dass die Regierung ihre Legislaturperiode ausschöpft.
68 % der Befragten erklären zudem, dass sie nur unter Schwierigkeiten ihren persönlichen und familiären Verantwortungen nachgehen können. 12,7 % könnten diese überhaupt nicht erfüllen.
Die Umfrage wurde zwischen dem 1. und dem 8. Dezember durchgeführt. Befragt wurden 2.000 Bürger landesweit. (Griechenland Zeitung / eh; Archivfoto: © Eurokinissi)