Die Journalisten, die in Griechenland bei Tageszeitungen, Radio- bzw. Fernsehsendern beschäftigt sind, legen ab heute für 48 Stunden die Arbeit nieder. Damit wollen sie die Existenz ihrer Zusatzversicherungs-Kasse (EDOEAP) sichern. Am heutigen Dienstag trifft sich Arbeitsministerin Efi Achtsioglou mit den Vertretern der Geldgeber. Dabei soll auch die Lage der EDOEAP erörtert werden. Diese ist 1968 gegründet worden; sie zählt 18.500 Mitglieder.
Die Journalistenvereinigung ESIEA erklärt in einer Mitteilung: „Wir wollen keine Privilegien, sondern Gleichberechtigung.“ Auf dem Forderungskatalog stehe lediglich: „Pflege, Unterstützung und pharmazeutische Versorgung“. Außerdem verlangen die Gewerkschafter: „Arbeit für alle mit gleichen Rechten und Rahmentarifverträge“. Die ESIEA macht darauf aufmerksam, dass ihre Kasse für die Zusatzversicherung bisher den Fiskus nichts gekostet habe. Per Gesetzt wurde auf Werbungen, die in den Medien geschaltet wurde, zusätzlich zu den normal fälligen Steuern eine Zusatzsteuer erhoben (Aggeliosimo). Die daraus erwirtschafteten Beträge kamen dieser Zusatzversicherungskasse zugute.
Diese Regelung lief allerdings dem von den internationalen Geldgebern auferlegten Reformprogramm zuwider und musste letztlich gekippt werden. Um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen führt eine Gruppe von Journalisten seit einigen Tagen einen Hungerstreik vor den zentralen Büros der ESIEA durch. Am Samstag musste eine Journalistin, die sich dem Hungerstreik angeschlossen hatte, in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sie wies eine Bronchitis auf; es bestand die Gefahr, dass sich diese zu einer Lungenentzündung entwickeln könnte. (Griechenland Zeitung / eh)