Der offizielle Besuch des griechischen Außenministers Nikos Kotzias in Skopje ist am Donnerstag ohne nennenswerte Ergebnisse zu Ende gegangen.
Zu erkennen war aber das Bemühen beider Seiten, die bilateralen Beziehungen zu verbessern bzw. das Fundament weiter zu festigen.
Beobachter gehen davon aus, dass es in den bevorstehenden zwei Jahren sicherlich keine Lösung der Namensfrage der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Makedonien (Uno-Kurzbezeichnung: FYROM) geben wird. Die erst im Mai gewählte Regierung unter Ministerpräsident Zoran Zaev bietet jedoch einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Nachbarländern.
Was Kotzias betrifft, so hat er sich in Skopje für die Stabilität auf dem Balkan ausgesprochen. Dazu beitragen würde u. a. auch ein Beitritt der FYROM in die NATO. Dennoch macht Athen weiterhin von seinem Veto-Recht Gebrauch und verhindert den Beitritt Skopjes in den Nordatlantikpakt. Die griechische Seite will auf diesem Wege verhindern, dass sich die FYROM offiziell als „Republik Mazedonien“ bezeichnet. Athen befürchtet in diesem Zusammenhang etwa Verwechslungen mit der nordgriechischen Region Makedonien. Dies könnte aus der Sicht Athens unter Umständen in Zukunft zu irredentistischen Ansprüchen Skopjes auf griechisches Territorium führen. Das Thema der Namensfrage schwelt bereits seit Anfang der 90er Jahre und birgt in Griechenland auch großen innenpolitischen Sprengstoff.
Kotzias erklärte im Rahmen seines jetzigen Besuches, dass die Grundfundamente für die Verhandlungen bezüglich der Namensfrage errichtet worden seien. Sein Amtskollege Nikola Dimitrov sprach sich für die Stärkung des bilateralen Vertrauens aus. Ministerpräsident Zaef will die Zusammenarbeit etwa in den Bereichen Tourismus, Investitionen und Energie weiter ausbauen. (Griechenland Zeitung/eh)