Der Wirtschaftswissenschaftler Stelios Pappas ist seit Mittwoch neuer Chef der genossenschaftlich organisierten Busgesellschaft Thessaloniki (OASTh).
Das Mitglied der Regierungspartei SYRIZA erklärte kurz nach seiner Wahl: „Die Bürger von Thessaloniki haben das Recht gute offizielle Verkehrsmittel zu genießen.“
Kurz darauf ergoss sich ein politisches Gewitter: Die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia wies darauf hin, dass Pappas der Vater des Ministers für Digitale Politik, Telekommunikation und Information Nikos Pappas ist. Der wiederum ist einer der engsten Freunde des Premierministers Alexis Tsipras. Die Konservativen sprachen von einem „Regime einer Familiendynastie“.
Seitens der Regierung hieß es, dass Stelios Pappas ein „historisches“ Mitglied von SYRIZA sei. Er sei wegen seiner Erfahrung in Finanzen und Wirtschaftsfragen auf diesem Posten eingesetzt worden. Außerdem würde er für seine Arbeit beim OASTh nicht bezahlt; er erledige diesen Job ehrenamtlich. Das Ziel sei es, die Verkehrsmittel der zweitgrößten Stadt Griechenlands wieder auf Vordermann zu bringen.
Der OASTh schreibt seit längerem rote Zahlen. Im Mai haben die Angestellten nur mehr Dienst nach Vorschrift geleistet, was zu erheblichen Verzögerungen im Nahverkehr führte. Grund dafür war, dass das Unternehmen insgesamt 6,3 Millionen Euro in ausstehenden Löhnen sowie Ostergeld geschuldet hat. (Griechenland Zeitung/eh)