Flüchtlinge aus Deutschland sollen wieder nach Griechenland abgeschoben werden können. Das hat der griechische Migrationsminister Jannis Mouzalas im Rahmen eines ARD-Interviews gegenüber „Report Mainz“ festgestellt. Damit solle ein Zeichen gesetzt werden, dass die Dublin-Verordnung von Griechenland nicht ignoriert werde. Diese sieht vor, dass Asylsuchende in das Land zurückgeführt werden können, in dem sie zum ersten Mal EU-Boden betreten haben.
Da in Griechenland mehr als 60.000 Flüchtlinge und Immigranten leben und das Land mit derer Unterbringung zum großen Teil überfordert ist, sind zum letzten Mal im Jahr 2011 Asylsuchende aus Deutschland nach Griechenland abgeschoben worden.
Die Menschenrechtsorganisation ProAsyl stellt sich gegen die Wiedereinführung der Dublin-Verordnung. Die Rede ist von einer „prekären, zum Teil katastrophalen“ Situation für Flüchtlinge in Griechenland. „Viele Schutzsuchende leben in Obdachlosigkeit oder in elenden Verhältnissen“, darunter seien auch über 20.000 Kinder. ProAsyl stellt zudem fest, dass auch „anerkannte international Schutzberechtigte“ nach Griechenland abgeschoben werden sollen. (Griechenland Zeitung/eh; Archivfoto © Eurokinissi)
Unsere Archivfotos (© Eurokinissi) zeigen den griechischen Migrationsminister Jannis Mouzalas im Mai 2017 beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im nordwestgriechischen Ioannina.