Am Donnerstag hat im Athener Stadtteil Perissos der 20. Kongress der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) begonnen. Er wird bis Sonntag andauern. In einem Video wurden die wichtigsten Ziele der seit knapp 100 Jahren bestehenden Partei vorgestellt.
Generalsekretär Dimitris Koutsoumbas (s. Foto) hat sich für einen Austritt Griechenlands aus der EU ausgesprochen. Dies müsse das Volk „mit seinem Willen und seinen Taten“ realisieren. Seiner Ansicht nach habe der Umgang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise zu einem „Europa mehrerer „Geschwindigkeiten“ geführt. Besonders starke Kritik übte er an der Regierungspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA). Diese habe „bewusst“ das Volk „desorientiert“ und „manipuliert“. Er erklärte, dass es nach wie vor das Ziel seiner Partei sei, einen sozialen Umsturz zu erreichen.
Anwesend bei der Eröffnung des Kongresses sind u. a. auch Parlamentspräsident Nikos Voutsis, der Athener Bürgermeister Jorgos Kaminis sowie Vertreter verschiedener Parteien aus dem Inland und dem Ausland gewesen. Zahlreiche kommunistische Parteien u. a. aus Russland, Kuba und Belgien haben Grußbotschaften übermittelt.
Die KP Griechenlands gehört seit 1918 fest zum politischen Bild des Landes. Gegründet wurde sie damals als sozialistische Arbeitspartei Griechenlands (SEKE). 1924 wurde sie im Rahmen des dritten Parteikongresses zur KKE umbenannt. Bei den vorigen Parlamentswahlen im September 2015 haben 5,55 % der Wähler der KKE ihre Stimme gegeben. Damit konnten die Kommunisten 15 Parlamentarier in die griechische Volksvertretung entsenden.
Doch auch in der Kommunalverwaltung ist die KKE stark. Der Bürgermeister der Hafenstadt Patras auf der Peloponnes etwa, Kostas Peletidis, stammt aus deren Reihen. (Griechenland Zeitung / eh; Foto: © Eurokinissi)