Login RSS

Schwere Anschuldigung gegen Chef des Erdgasverwalters DESFA

  • geschrieben von 
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Dezember 2013 während der Unterzeichnung des Vertrages über den Verkauf von zwei Dritteln der DESFA an das Unternehmen SOCAR („State Oil Company of the Republic of Azerbaijan“). Rechts im Bild: der damalige Energieminister Jannis Maniatis (PASOK). Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im Dezember 2013 während der Unterzeichnung des Vertrages über den Verkauf von zwei Dritteln der DESFA an das Unternehmen SOCAR („State Oil Company of the Republic of Azerbaijan“). Rechts im Bild: der damalige Energieminister Jannis Maniatis (PASOK).

Der für Energiefragen in seiner Partei zuständige Parlamentarier der konservativen Opposition ND, Kostas Skrekas, wirft dem Präsidenten und Geschäftsführer der Nationalen Erdgasverwaltungsgesellschaft (DESFA) Sotiris Nikas vor, sich indirekt knapp 100.000 Euro unter die Finger gerissen zu haben. Ende letzten Jahres habe sich Nikas dieser Anschuldigung zufolge selbst befördert bzw. in eine höhere Gehaltsstufe eingestuft. Kurz darauf habe er einen Rentenantrag gestellt.

Damit habe er automatisch seine Abfindung aufgestockt. Statt der 160.000 Euro Abfindung, die ihm eigentlich zustanden, habe der SYRIZA-Mann 285.000 Euro kassiert. Der zuständige Minister für Umwelt und Energie, Jorgos Stathakis, korrigierte, dass sich Nikas nicht selbst befördert habe, sondern dass dies eine Entscheidung des Aufsichtsrates gewesen sei. Der Zeitung „Kathimerini“ zufolge beruhe die Vergabe des Postens an Nikas auf einer persönlichen Entscheidung von Stathakis. Im April 2016 sei er im Eilverfahren zum DESFA-Chef ernannt worden. Das habe u. a. dazu geführt, dass die bereits angeschlagenen Beziehungen zu Socar weiter ramponiert worden seien.
Seitens der DESFA wurden die Vorwürfe des ND-Parlamentariers bisher weder dementiert noch bestätigt. Die DESFA gehört zu 65 % der öffentlichen Hand und zu 35 % der ebenfalls staatlichen Hellenic Petroleum (ELPE). Zu den Vereinbarungen der griechischen Regierung mit den internationalen Geldgebern gehört, dass 66 % der DESFA-Aktien verkauft werden müssen. Die Verhandlungen mit dem aserbaidschanischen Unternehmen Socar sind im vergangenen Jahr allerdings ins Stocken geraten.
Der EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici erklärte in dieser Woche, dass die Privatisierung der DESFA weiterhin von hoher Bedeutung sei. Ein direktes Scheitern bzw. die Beendigung der Verhandlungen mit Socar seien offiziell weder von griechischer noch von der Seite Aserbaidschans bestätigt worden. (Griechenland Zeitung / eh)



Nach oben

 Warenkorb