Für eine bessere Eingliederung von Flüchtlingskindern in das griechische Bildungssystem setzt sich Griechenlands Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos ein. In einer Rede, die er am Sonntag während einer Veranstaltung für Flüchtlingskinder im westlich von Athen gelegenen Vorort Chaidari hielt, stellte u. a. fest: „Ihr seid ein Teil von uns.“ Er ergänzte: „Ihr werdet so lange es nötig ist, hier bleiben, bis der Albtraum des Kriegs beendet ist.“
Pavlopoulos hob zudem hervor, dass der „Dialog der Kulturen“ mit den Kindern beginne. Dies sei der beste Weg, „um den Krieg zu besiegen und den Frieden zu verteidigen“.
In Griechenland gilt eine allgemeine Schulpflicht. Davon sind auch Kinder von Flüchtlingen nicht ausgenommen. Es hat bereits ein Programm begonnen, durch das Flüchtlingskinder in öffentliche Schulen in Griechenland eingeschult werden.
In einigen Fällen hat es jedoch Probleme mit lokalen Elternvereinen gegeben, was zum Teil von der neofaschistischen Chryssi Avgi kräftig forciert wurde. Seitens der betroffenen Eltern hieß es u. a., dass sie über den gesundheitlichen Zustand der Flüchtlingskinder nicht informiert worden seien. Auch sei man im Unklaren gewesen, ob diese Kinder gegen ansteckende Krankheiten geimpft wurden. Unterdessen haben sich auch einige Privatschulen dazu bereiterklärt, Flüchtlingskinder in ihr Unterrichtsprogramm zu integrieren.
In Griechenland halten sich derzeit etwa 62.500 Flüchtlinge bzw. Menschen auf, die einen Antrag auf Asyl gestellt haben. Die meisten von ihnen sind von der türkischen Küste aus nach Griechenland gekommen. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspaktes zwischen der EU und der Türkei, der im April 2016 vereinbart wurde, wurden 894 Migranten und Flüchtlinge in die Türkei abgeschoben. (Griechenland Zeitung / eh)