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Lösung der Zypernfrage in Genf: heikles Thema der Grenzziehung Tagesthema

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Lösung der Zypernfrage in Genf: heikles Thema der Grenzziehung

In Genf haben heute unter Einbezug mehrerer involvierter Seiten die Verhandlungen für eine Lösung der Zypernfrage begonnen. Besprochen werden sollen vor allem Sicherheitsfragen. An den Gesprächen beteiligen sich der Präsident der Republik Zypern Nikos Anastasiadis (siehe Foto), der Führer des türkischsprachigen Nordteils des Inselstaates Mustafa Akinci und der Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres. Die drei Garantiemächte Griechenland, Türkei und Großbritannien sind durch ihre Außenminister vertreten. Sollte es eine klare Perspektive für eine Lösung geben, so will auch der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras nach Genf reisen.


Der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker beteiligt sich an den Gesprächen als Beobachter. Am Mittwoch zeigte sich dieser zuversichtlich, dass es zu einer Lösung kommen könnte. Gegenüber Journalisten sagte Juncker, dass es an der Zeit sei, die Insel wieder zu vereinen. Der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für die Lösung der Zypernfrage Espen Barth Eide stellte seinerseits fest, dass noch harte Arbeit bevorstehe.
Bereits am Montag hatten separate Verhandlungsgespräche zwischen Anastasiadis und Akinci in Genf begonnen. Am Mittwochabend haben sie zum ersten Mal gegenseitig Vorschläge darüber unterbreitet, wie der Verlauf der Grenze zwischen dem griechischsprachigen Südteil und dem türkischsprachigen Nordteil aussehen könnte. Schwierig ist eine Übereinkunft vor allem auch über die Zukunft einst griechischsprachiger Dörfer, deren Bürger nach der türkischen Invasion 1974 veranlasst wurden, ihre Häuser im Norden der Insel zu verlassen. Sie mussten damals in die südlichen Landesteile fliehen.
Trotz aller Schwierigkeiten, die noch zu überwinden sind, ist der Meinungsaustausch über eine mögliche Grenzziehung generell als Erfolg zu bewerten. Es sei das erste Mal, dass ein solcher Schritt überhaupt erfolgt, heißt es aus zyprischen Regierungskreisen. (Griechenland Zeitung / eh, Archivfoto: Eurokinissi)

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