Am Donnerstag wurde in Athen in Anwesenheit des Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos sowie des Parlamentspräsidenten Nikos Voutsis eine Ausstellung über die Zeit der Besatzung Athens und Thessalonikis durch die deutsche Wehrmacht (1940-1944) eröffnet.
Pavlopoulos stellte warnend fest: „Wir dürfen die Gebilde des Nazismus, die wir noch immer in Griechenland und in (ganz) Europa sehen, nicht unterschätzen.“ Zudem sprach er von einem „selbstverständlichen Recht Griechenlands“, finanzielle Entschädigungen sowie die Rückzahlung eines Zwangskredites aus dieser Zeit von Deutschland zu verlangen.
Voutsis erinnerte in seiner Rede daran, dass „in einem kleinen Land wie Griechenland viel Blut gegossen ist“, um gemeinsam und solidarisch die Nationalsozialisten und den Faschismus zu besiegen. Das Thema der Entschädigungsgelder bleibe auch seiner Ansicht nach weiterhin offen: „juristisch, ethisch und politisch“. Der Parlamentspräsident erinnert daran, dass unter der deutschen Besatzung 430.000 griechische Zivilisten ihr Leben verloren, dass zwei Drittel der griechischen Handelsflotte versenkt wurden, dass ein Drittel der Wälder Griechenlands verbrannte und tausende Dörfer vernichtet wurden.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober im Kulturzentrum „Melina“ der Stadt Athen zu sehen. Es befindet sich in der Iraklidon Straße 66, im Stadtteil Thission. Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 20 Uhr sowie sonntags zwischen 10 und 14 Uhr geöffnet. Gezeigt werden Archivmaterial sowie Fotos und Bücher aus den Jahren 1940 bis 1944. (Griechenland Zeitung / eh)
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Staatspräsident Pavlopoulos während der Ausstellungseröffnung am Donnerstag.