Aus Kreta kamen sie mit Schiffen, aber auch von der Peloponnes, aus Thessaloniki und anderen Teilen des Landes. Die griechischen Bauern wollen am heutigen Freitag (12.2.) die Hauptstadt für mehrere Tage besetzen und vor dem Parlament kampieren. Grund für ihren Aufmarsch sind geplante Steuererhöhungen und eine Reform des Renten- und Versicherungssystems.
Im Athener Vorort Markopoulos haben die Landwirte Dutzende Traktoren in Position gebracht und angekündigt, dass sie den dortigen Verkehrsknotenpunkt für mehrere Stunden blockieren werden. Die Regierung hat den Landwirten indes untersagt, mit Traktoren ins Zentrum zu fahren. Die Polizei kontrolliert aus diesem Grund die Zufahrtsstraßen.
Eine erste Demonstration fand bereits am Vormittag vor dem von Sondereinheiten der Polizei bewachten Landwirtschaftsministerium in der Acharnon-Straße statt. Am Nachmittag steht eine Demonstration auf dem Syntagma-Platz vor dem Parlament auf dem Programm. Ihr werden sich auch andere Gewerkschaften und Berufsgruppen anschließen.
Die links-rechts Regierung unter Premierminister Alexis Tsipras (SYRIZA) erlebt die größte Protestwelle seit Übernahme der Amtsgeschäfte im Januar 2015. Die Bauern – und nicht nur sie – fordern u. a. die vollständige Rücknahme des Gesetzentwurfs, aber auch die Abschaffung der Sondersteuer auf Wein sowie steuerfreien Diesel und ein Verbot der Versteigerung des Erstwohnsitzes wegen säumiger Kreditrückzahlungen. (Griechenland Zeitung/rs)
Warten auf die Traktoristen: Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt eine Motorradstreife der Polizei am Freitagmorgen an der Mautstation bei Elefsina (westlich von Athen).