Der ehemalige stellvertretende Minister für Bürgerschutz Jannis Panoussis sorgt mit neuen Informationen und Vorwürfen für reichlich Medienrummel. Die Anschuldigungen gehen dahin, dass Mitglieder der linken Regierungspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) enge Kontakte zu Terroristen unterhalten würden. Gleichzeitig versuche man, ihn physisch und politisch auszuschalten.
Um sein Leben zu retten, so Panoussis, sei er an die Öffentlichkeit gegangen. Gleichzeitig wandte er sich an die Staatsanwaltschaft und beschuldigte SYRIZA-Mitglieder, Kontakte zu inhaftierten Anhängern der terroristischen Organisation Pirines tis Fotias („Brandzellen“) zu pflegen. Um das zu beweisen, übergab er dem Obersten Gerichtshof (Areopag) eine Akte, durch die seine Aussage untermauert werden soll.
Aufmerksam auf die genannten Zustände sei er während seiner Amtszeit im Innenministerium geworden, gab er zu Protokoll. Außerdem soll Panoussis laut Informationen des griechischen Fernsehsenders „Mega“ auch Drohungen aus dem kriminellen Milieu erhalten haben. Beobachter erwarten nun, dass die verantwortliche Staatsanwältin Evterpi Koutsamani eine dringende Voruntersuchung in die Wege leiten wird.
Angesichts dieser Anschuldigungen von Panoussis übt die Opposition beachtlichen Druck auf die Regierung aus. Die konservative Nea Dimokratia forderte Ministerpräsident Alexis Tsipras dazu auf, Stellung zu beziehen. Am Dienstag fand zu diesem Thema eine Sitzung des zuständigen Parlamentsausschusses statt. Dabei sprach man von der Notwendigkeit, Panoussis und Geheimdienstchef Jannis Roubatis im Parlament vorzuladen, um entsprechende Aufklärung zu erhalten. (Griechenland Zeitung/mp)
Unsere Aufnahme (© Eurokinissi) zeigt den jetzigen stellvertretenden Minister für Bürgerschutz, Nikos Toskas (l.), mit Justizminister Nikos Paraskevopoulos vor dem griechischen Höchstgericht (Areopag) in Athen. Beide gaben dort ihre am heutigen Mittwoch ihre Aussage im Fall Panoussis zu Protokoll.