Am Mittwoch und Donnerstag stattet der Präsident des Europäischen Parlamentes Martin Schulz Athen einen offiziellen Besuch ab. Ganz oben auf seiner Agenda steht die Flüchtlingskrise, mit der in erster Linie zahlreiche griechische Ägäis-Inseln nahe der türkischen Grenze seit Monaten akut konfrontiert sind. Mit Verweis auf die Finanz- und Wirtschaftskrise in seinem Land wird Ministerpräsident Alexis Tsipras versuchen, finanzielle Zuwendungen für die Lösung der Flüchtlingsproblematik zu erhalten. Gleichzeitig werden die Gespräche um Erleichterungen bei den Sparmaßnahmen kreisen, die die internationalen Geldgeber von Athen fordern.
Am Mittwochmorgen werden Schulz und Tsipras am Athener Internationalen Flughafen „Eleftherios Vernizelos“ bei der ersten legalen Abreise von 30 Flüchtlingen nach Luxemburg anwesend sein. Ebenfalls dabei ist Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn, der in seinem Land auch für Immigration und Asyl zuständig ist. Tsipras und Schulz werden am Donnerstag weiter auf die Insel Lesbos (Mytilini) reisen, die von der Flüchtlingswelle besonders betroffen ist. Ziel Athens ist es, dass die Flüchtlingswelle als ein europäisches und griechisches Problem behandelt wird. Schulz soll vor Ort aus erster Hand die Probleme bei der Registrierung und Unterbringung der Flüchtlinge erfahren. (Griechenland Zeitung/eh)
Unser Foto (© Eurokinissi / Büro des griechischen Ministerpräsidenten) entstand am 15. Oktober während eines Treffens von Tsipras (l.) mit Schulz. Dabei ging es einerseits um die Bewertung der Fortschritte bei der Realisierung des Programms, das Griechenland mit den internationalen Geldgebern vereinbart hat. Zudem sprach Tsipras eine größere Unterstützung für sein Land bei der Bewältigung des Flüchtlingsanstroms an.