Griechenland/Athen. Mit österlichen Temperaturen konnten die
Griechen das Jahr 2010 begrüßen. In Athen, Thessaloniki sowie in
vielen anderen Städten des Landes feierte man mit großen
Feuerwerken den Beginn des neuen Jahres, das eines der
herausforderndsten für Hellas seit langem ist. Auf die kritische
finanzielle Lage nahmen alle Spitzenpolitiker in ihren
Neujahrsansprachen Bezug. Staatspräsident Karolos Papoulias
betonte, dass seine Sorge in erster Linie den Schwachen, den
Schutzlosen und der Jugend gelte, die alle „in einer immer
wettbewerbsintensiveren Welt ohne menschliche Werte und Visionen"
zurechtkommen müssten.
Zur politischen und wirtschaftlichen Lage
stellte er fest, dass die Stunde der entschlossenen Reformen
gekommen sei. „Ich habe den Optimismus, dass das Jahr 2010 für
viele besser sein wird." Ähnlich äußerte sich auch Premierminister
Jorgos Papandreou. Aus Anlass der internnationalen Wirtschafts- und
Finanzkrise seien Probleme von Jahrzehnten an die Oberfläche
gekommen, die in den letzten Jahren noch vergrößert worden seien.
„Wir sind heute aufgerufen, eine Schlacht zu schlagen, um
unsere verlorengegangene Glaubwürdigkeit wieder zu erlangen", so
Papandreou. Der neue Vorsitzende der konservativen Nea Dimokratia,
Antonis Samaras, räumte ein: „Ich weiß, dass 2009 für viele ein
schwieriges Jahr war. Ich wünsche mir, dass 2010 für alle besser
wird." Er deutete auch an, einige Reformen, die von der
sozialistischen PASOK-Regierung von Papandreou angekündigt wurden,
zu unterstützen. Die kommunistische KKE rief die arbeitende
Bevölkerung dazu auf, sich gegen die Maßnahmen der Regierung und
der Plutokratie zur Wehr zu setzen. Hoffnung sieht die Linksallianz
SYN ihrerseits im täglichen Kampf für die Rechte der Arbeitenden
und der Jugend zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen.
(Griechenland Zeitung, as; Foto: Eurokinissi/Archiv)