Zum ersten Mal wurde in Griechenland am Montag eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen des Besitzes von Schwarzgeld im Zusammenhang mit der Beschaffung von Rüstungsgütern ausgesprochen. Dieses Urteil erging gegen Jannis Sboukos, ehemals stellvertretender Direktor für Rüstung im Verteidigungsministerium. Er sitzt bereits wegen anderer Straftaten, die er sich in diesem Ressort zu Schulden kommen ließ, in Haft. Nun wurde er für schuldig gesprochen, Schmiergelder in Millionenhöhe für den Kauf eines Kommunikationssystems für die Landstreitkräfte („Ermis“) in Empfang genommen zu haben. Mildernde Umstände wurden dem Angeklagten nicht zuerkannt.
Sbokos war ein enger Mitarbeiter des ehemaligen Verteidigungsministers Akis Tsochazopoulos (PASOK). Dieser erhielt bereits im Frühjahr 2012, ebenfalls wegen der Schmiergeldaffäre „Ermis“, einen 20jährigen Freiheitsentzug. (Griechenland Zeitung / mp)
Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Sbokos im März dieses Jahres vor dem Athener Gerichtskomplex in der ehemaligen Kadettenschule „Scholi Evelpidon“. Anlass für die damalige Aussage des bereits Verurteilten war ein Sprengstoffanschlag auf ein Geschäft seiner Schwester.