Große Schlangen bilden sich diese Woche in ganz Griechenland vor den Technischen Zentren für Fahrzeugüberwachung (KTEO) – die in etwa dem TÜV entsprechen. Hintergrund für den plötzlichen Andrang sind hohe Bußgelder, die verhängt werden, wenn die Inspektionsfristen nicht eingehalten wurden. Dem dritten Spar- und Reformpakt (Memorandum III) zufolge, das im Juli mit den internationalen Geldgebern vereinbart wurde, sollen dem Staat durch KTEO-Einnahmen 72 Millionen Euro in die Kasse fließen.
Auf Griechenlands Straßen sind derzeit rund zwei Millionen Pkw und etwa eine Million motorisierte Zweiräder unterwegs, die keinen TÜV (bzw. KTEO) haben. Für die Säumigen wurden nun drei Fristen eingeräumt. Die erste Frist läuft heute ab und betrifft all jene, die einen Inspektionstermin bis zum 30. Juni 2014 verpasst haben. Die Fahrzeugbesitzer, die noch heute den TÜV machen lassen, müssen rund 80 € bezahlen; sie erhalten einen Rabatt von 50 % auf das Bußgeld für Verzögerung. Dieses würde normalerweise 65 € betragen. All jene Betroffenen, die auch diesen letzten Termin nicht wahrnehmen, müssen anschließend tiefer in die Tasche greifen. Nach Ablauf der letzten Frist laufen rund 50 € für die Inspektion, 65 € Bußgeld für die Verspätung und 150 € Bußgeld für nicht fristgemäß durchgeführte KTEO-Kontrolle an. Alles zusammen also ein Betrag von 265 €.
Im Falle einer Polizeikontrolle müssen die Fahrzeughalter zudem 450 € für die nicht durchgeführte Fahrzeuginspektion berappen. Für Kraftfahrzeuge, deren Inspektion nach dem 30. Juni 2014 fällig gewesen wäre, gibt es Nachholetermine bis zum 31. Oktober bzw. bis zum 31. November. Die entsprechende gesetzliche Regelung besagt, dass alle Fahrzeuge nach dem vierten Jahr einer technischen Kontrolle unterzogen werden müssen; jedes zweite Jahr muss diese wiederholt werden.
(Griechenland Zeitung/mp; Foto: © Eurokinissi)