Griechenland / Athen. Die griechische Regierung hegt die Hoffnung,
dass der Einwanderung illegaler Immigranten ein Ende gesetzt werden
kann. Gleichzeitig setzt sich Griechenland für den Schutz der
Menschenrechte und für einen menschlichen Umgang mit illegalen
Flüchtlingen ein. Das erklärte der Minister für den Schutz des
Bürgers, Michalis Chryssochoidis, am Donnerstag während eines
Treffens mit der Führung der Küstenwache und der Polizei. Der
Leiter der Küstenwache, Theodoros Rentzeperis, hob hervor, dass
zunächst die Ressourcen dafür bereitgestellt werden müssten.
en. Das
betreffe sowohl die technische Ausrüstung als auch das Personal.
Chryssochoidis kündigte daraufhin an, dass die Küstenwache
modernisiert werde. U.a. soll das Hauptquartier in Piräus
eingerichtet werden. Der Minister stellte außerdem fest, dass man
die außerordentlich große Anzahl illegaler Einwanderer nicht
tolerieren könne, ebenso wenig wie Menschenhändler, die diese ins
Land schleusen. Hier werde man „kein Auge mehr zudrücken". Mit
aller Entschiedenheit werde man künftig kriminelle Phänomene wie
etwa die Bestechung von Mitgliedern der Küstenwache verfolgen.
Gleichzeitig kündigte er an, dass man bis auf weiteres Ausländer
der zweiten Generation, die in Griechenland groß geworden sind,
nicht ohne eine klare Entscheidung der Behörden abschieben werde.
Bisher hatten diese Personen nach dem Eintritt ins Erwachsenenalter
nur Abschiebeschutz, wenn sie sich in der Ausbildung befanden.
Außerdem teilte der Minister mit, dass man ein Verfahren zur
freiwilligen Repatriierung von 1.200 in Haft festgehaltenen
illegalen Immigranten einleiten werde. Sie erhalten einen Monat
Zeit, um ihre Rückreise zu organisieren und die dafür notwendigen
finanziellen Mittel, die von der EU bereitgestellt werden.
Insgesamt sind in Griechenland derzeit rund 5.500 Flüchtlinge in
Polizeigewahrsam oder in Auffanglagern untergebracht. Der Minister
sprach von „unhaltbaren und menschenunwürdigen Bedingungen".
Außerdem seien täglich rund 14.000 Polizisten damit beschäftigt,
diese Menschen zu betreuen. Das könne „nicht mehr so weiter gehen".
(Griechenland Zeitung / sb; Foto: cj)