Angesichts des Internationalen Roma-Tages am heutigen Montag
forderte die deutsche Sektion der Menschenrechtsorganisation
Amnesty International eine Beendigung der Diskriminierung der
Minderheit in der Europäischen Union. „Die EU muss umgehend die ihr
zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um Regierungen, die die Roma
nicht vor Gewalt und Diskriminierung schützen, zur Verantwortung zu
ziehen", forderte in diesem Zusammenhang Marie von Möllendorff,
EU-Expertin von Amnesty International in Deutschland. „Die EU
belangt Mitgliedsstaaten sehr wohl, wenn es um technische Verstöße
geht, etwa auf dem Gebiet des Transport- oder Steuerwesens. Bei
rechtswidrigen Zwangsräumungen, Ausgrenzung oder durch Hass
motivierten Angriffen passiert das aber nicht", kritisierte von
Möllendorff.Die Organisation betont, dass es in Europa zehn bis
zwölf Millionen Roma gebe, davon die Hälfte in der EU.
der EU. Acht von zehn
Roma-Haushalten seien von Armut bedroht, nur einer von sieben
Jugendlichen schließe eine weiterführende Schule ab. In vielen
Ländern, darunter Griechenland, würden Roma weiterhin
diskriminiert. So käme es in Rumänien, Italien und Frankreich zu
rechtswidrigen Zwangsräumungen von Roma-Lagern, während in
Tschechien, Griechenland und der Slowakei Roma-Kinder oft vom
regulären Unterricht ausgeschlossen würden. Außerdem würde die
Minderheit in vielen Ländern nicht ausreichend vor gewalttätigen
Übergriffen geschützt. Alle diese Phänomene verletzten die
Antirassismus-Richtlinie und die Grundrechtecharta der EU, so
Amnesty. (GZak, Foto: Eurokinissi)