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Gewerkschafter in Griechenland sind wieder auf den Barrikaden Tagesthema

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Gewerkschafter in Griechenland sind wieder auf den Barrikaden
Am heutigen Dienstag führt die Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY einen 24-stündigen Streik durch. Gefordert wird u. a. die Wiedereinstellung der Staatsdiener, die aufgrund der Reformmaßnahmen auf Druck der Troika der internationalen Geldgeber entlassen wurden, obwohl Staatsdiener laut Verfassung vor Entlassungen geschützt sind. Um gegen das Vorgehen der Regierung zu protestieren, hatten sich viele der streikenden Gewerkschafter am Dienstagmorgen vor dem Gebäude des Höchstgerichtes (Areopag) versammelt, wo das endgültige Urteil über die Rechtmäßigkeit oder Unrechtmäßigkeit der Entlassung von 595 Putzfrauen des Finanzministeriums bekannt gegeben werden sollte.
te. Sie waren im September vorigen Jahres in die Arbeitsreserve geschickt worden und führten seither zahlreiche Protestaktionen durch, um ihre Wiedereinstellung durchzusetzen. Zur Urteilsverkündung kam es allerdings nicht; die Entscheidung wurde auf Februar 2015 verschoben. Der heutige Streik der ADEDY ist auch als Warn-Signal für die Inspektoren der Troika zu verstehen, die noch in dieser Woche nach Athen zurückkehren sollen.

Tauziehen um Durchführung von Streiks

Kritisiert wird von den Gewerkschaftern vor allem auch ein Gerichtsurteil, wodurch ein früher durchgeführter Streik der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) als „illegal und missbräuchlich" eingestuft worden war. Im Urteil hieß es, dass eine Gewerkschaft nicht das Recht habe einen „politisch motivierten Streik" durchzuführen. Nach Ansicht der ADEDY-Führung deute dieses Urteil aber lediglich darauf hin, dass in Griechenland Demonstrationen und Streiks gänzlich verboten werden sollen.
Das griechische Gewerkschaftsrecht wurde seit dem Jahr 1982 nicht mehr verändert. Die jetzige Zweiparteienregierung aus Konservativen (ND) und Sozialisten (PASOK) will nun Änderungen vornehmen. Wie es heißt, suche man nach einer Lösung, die Streiks einerseits nicht verhindert, die andererseits aber die Schäden für die Gesellschaft in Grenzen halten.

(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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