Streik im Bildungswesen
Um 13.00 Uhr begann
heute die Gewerkschaft der Sekundarschullehrer (OLME) mit einer
Demonstration vor den Propyläen in der Athener
Panepistimiou-Straße. Die Lehrer wollten ursprünglich fünftägige
rollende Streiks durchführen. Aufgrund der niedrigen
Streikbeteiligung in vielen Landesteilen streiken sie in dieser
Woche aber nur für 48 Stunden – im Rahmen der ADEDY.
Unterdessen haben Schüler mehr als 180 Schulen landesweit besetzt.
Damit wollen sie Solidarität mit dem Lehrpersonal zeigen. Die
Lehrer hatten im Vorfeld in einem offenen Brief ihre Schüler und
deren Eltern um solidarisches Verhalten aufgerufen. Das
Bildungsministerium hat am Dienstag angekündigt, dass das Schuljahr
für diejenigen Schulen, die länger als drei Tage besetzt gehalten
werden, verlängert wird. Auch viele Universitäten bleiben inmitten
der Immatrikulationszeit geschlossen, weil auch dort ein Teil des
Personals in die Arbeitsreserve geschickt werden soll. Rektoren
erklären unterdessen, dass die Universitäten bereits jetzt an
personellen Engpässen leiden.
Antifaschistische Aktionen
Parallel zu den
Streiks und Proteste der Arbeitnehmer finden jedoch in diesen Tagen
auch antifaschistische und antirassistische Protestaktionen statt.
Dazu haben außer der ADEDY und der GSEE auch linke im Parlament
vertretene Parteien sowie Bürgerinitiativen aufgerufen. Ziel ist
es, die gewaltsamen Aktionen der im Parlament vertretenen
faschistischen „Chryssi Avgi“ (Goldene Morgenröte) zu stoppen. Ein
Anhänger der Partei hatte in der vorige Woche einen Antifaschisten
in Piräus ermordet. Bisher hatten Mitglieder und Sympathisanten
dieser Partei vor allem illegale Immigranten attackiert. Treffpunkt
für eine größere antifaschistische Kundgebung ist in Athen heute um
18.00 Uhr der Syntagma-Platz vor dem Parlament. Um 14.00 Uhr
organisiert die kommunistische Gewerkschaft PAME ebenfalls am
Syntagma-Platz ein antifaschistisches Konzert. Zu ähnlichen
Protestaktionen kommt es in diesen Tagen auch in anderen Städten
wie Thessaloniki, Serres, Ioannina, Katerini sowie Heraklion und
Chania auf Kreta.
Am 5. und 6. Oktober findet zum siebten Jahr das antirassistische
Festival auf dem Athener Kolonos-Hügel statt. Außer Konzerten, gibt
es Theater, Gespräche, Videoprojektionen, eine Buchausstellung
sowie Foto- und Posterausstellungen und internationale Küche.
Organisiert wird das Fest von der Sonntagsschule für Immigranten
und Antirassistischen Bewegungen.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)