Alternativlösungen
Zur Debatte steht nun
eine geringe Zwangsabgabe als ursprünglich vorgesehen. Diese könnte
eine Höhe von 1 bis 1,5 % der Einlagen erreichen. Auch ist die Rede
von der Gründung einer „Rettungskasse", in der Privatpersonen,
diverse Kassen, aber auch die Kirche Geld zur Rettung Zyperns
bereitstellen können. In Betracht gezogen wird auch die Schließung
der Laiki Bank; dadurch sowie durch die Gründung einer „Good Bank"
sollen zwei Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Halbstaatliche
Versicherungskassen mit Rücklagen in Höhe von zwei bis drei
Milliarden Euro könnten privatisiert werden. Auch die Abtretung der
erwarteten künftigen Gewinne von Gasvorkommen, die unter dem
Meeresboden vor Zypern lagern, wird als Alternativlösung gehandelt.
Hilfe erhofft man sich eventuell auch von Russland. Der
Finanzminister Zyperns Michalis Sarris befindet sich aus diesem
Grund zu einem offiziellen Besuch in Moskau. Hier soll er einen
Kredit in Höhe von 5 Milliarden Euro erbeten haben, der aber nicht
genehmigt worden ist.
Furcht vor Run auf Banken
Zypern spielt auch
mit dem Gedanken, seine Banken zu privatisieren und eventuell an
Russland zu verkaufen. Aufgrund der angekündigten Zwangsabgabe für
Einlagen auf zyprischen Banken bleiben diese noch bis zum kommenden
Dienstag, dem 26. März, geschlossen. Das gleiche gilt auch für
zyprische Bankfilialen in Griechenland. Die Geldautomaten
funktionieren unterdessen normal, allerdings können dort nur
begrenzte Beträge abgehoben werden. Allerdings befürchtet die
zyprische Regierung einen sogenannten „Bank Run", falls
Kontoinhaber massenhaft ihre Anlagen abheben wollen, sobald die
Kreditinstitute wieder geöffnet haben. Insider befürchten, dass
innerhalb einer Woche bis zu 7 Milliarden Euro abgehoben
werden könnten. Wie der internationale Bankenverband IIF
zusammenrechnet, hätten Ende September 2012 allein Nicht-Zyprioten
20 Milliarden Euro auf den Banken des Landes deponiert.
Griechisches Interesse an Banken
Die Lage auf Zypern beschäftigt auch die griechische Politik.
Finanzminister Jannis Stournaras stellte am Donnerstag fest, dass
die zyprischen Banken nicht mehr für lange Zeit geschlossen bleiben
könnten, andernfalls werde „die zyprische Wirtschaft zerstört".
Weiterhin sagte er, dass Griechenland einen Plan B habe. Stournaras
versicherte, dass die Bankeinlagen von griechischen Staatsbürgern
auf zyprische Banken, die in Griechenland agieren, sicher seien.
Unterdessen haben griechische Banken bereits ihr Interesse
bekundet, zyprische Tochterunternehmen in Griechenland
aufzukaufen.
(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi. Die Aufnahme
zeigt einen Protest von Angestellten der Bank of Cyprus vor einer
Filiale in Athen.)