Der zyprische Präsident Dimitris Christofias hat eine
Regierungsumbildung angekündigt. Beobachter gehen davon aus, dass
es sich um die größte Regierungsumbildung in der Geschichte Zyperns
handeln wird. Am heutigen Donnerstagmorgen hatte Christofias,
während einer Sitzung des Ministerrates den Rücktritt sämtlicher
Minister verlangt. Letztere leisteten dieser Forderung Folge. Es
stand bereits seit gestern Abend fest, dass der Präsident zu dieser
Maßnahme greifen würde.
Bereits seit dem 11. Juni steht die Christofias-Regierung im Zentrum scharfer Kritik. Damals kam es auf dem Marinestützpunkt "Evangelos Florakis" im Süden Zyperns zu zwei aufeinanderfolgenden verheerenden Explosionen bei denen 13 Menschen ums Leben kamen. Viele Kritiker gehen davon aus, dass dieses tragische Unglück hätte verhindert werden können. Vor allem hätten die Verantwortlichen Gleichgültigkeit gegenüber der Lagerung von Containern mit hochexplosiven Stoffen gezeigt.
Zudem hat die US-Rating-Agentur Moody's am Mittwoch die Kreditwürdigkeit des Inselstaates von A2 auf Baa1 herabgestuft. Dafür verantwortlich sei abgesehen von der Explosion Mitte Juli, die den Inselstaat wohl eine Mrd. Euro kosten wird, auch die enge Zusammenarbeit einiger zyprischer Banken mit Griechenland. Moody's seine Herabstufung der Inselrepublik auch mit einem fehlenden politischen Konsens auf Zypern. Die Republik steht nun gerade drei Stufen vor dem so genannten Ramsch-Status. (Griechenland Zeitung / eh)