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Umstrittener Stardirigent Teodor Currentzis im Odeion des Herodes Atticus Tagesthema

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Teodor Currentzis (Foto:@Sébastien Grébille, aefestival.gr) Teodor Currentzis (Foto:@Sébastien Grébille, aefestival.gr)

Im Rahmen des diesjährigen Athen-Epidauros-Festivals wird das „Utopia“-Orchester unter der Leitung seines prominenten Gründers Teodor Currentzis (Θεόδωρος Κουρεντζής) am 15. Juni die dritte Symphonie von Gustav Mahler im Odeion des Herodes Atticus aufführen.

Das international besetzte Orchester besteht aus führenden, für ihr jeweiliges Fach bekannten Solisten und Konzertmeistern, die 2022 ihr erstes gemeinsames Konzert gegeben haben.
Courrentzis selbst ist ein Star in der Welt der Klassischen Musik, der freilich schon seit Jahren polarisiert. Halten ihn die einen geradezu für eine Lichtgestalt am Dirigentenpult, lehnen ihn die anderen fast schon als exzentrischen Scharlatan kategorisch ab. Immerhin aber ist er seit 2018 der Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters in Stuttgart und wird dieses Amt auch noch bis 2024 ausüben.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist der Musiker wegen seines beständigen Schweigens zum Vorgehen des Aggressors vehement in die Kritik geraten. Die Kölner Philharmonie beispielsweise sagte deshalb sogar ein für den Januar 2023 geplantes Konzert mit ihm ab. 2014 hatte Currentzis neben seiner griechischen auch die ihm von Wladimir Putin per Dekret verliehene russische Staatsangehörigkeit angenommen.

Courrentzis wurde 1972 in Athen geboren und begann schon als Zwölfjähriger, Unterricht am dortigen Nationalen Konservatorium zu nehmen. Von 1994 bis 1999 absolvierte er ein Dirigentenstudium am renommierten Staatlichen Sankt Petersburger Konservatorium und ging 2004 für sechs Jahre als Chefdirigent ans Staatliche Akademische Opern- und Balletttheater in Nowosibirsk, wo er 2004 auch das Ensemble „musicAeterna“ mit Orchester und Chor gründete. 2011 übernahm er dann die musikalische Leitung des berühmten Opern- und Balletttheaters im russischen Perm, die er bis 2019 ausübte. Zugleich war er von 2011 an offiziell auch Ständiger Gastdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg.

Während Courrentzis sich auch weiterhin nicht zum russischen Vorgehen in der Ukraine äußert, bezogen mehrere Mitglieder von musicAeterna, das nach Stationen in Nowosibirsk und Perm seit 2019 seinen Sitz in Sankt Petersburg hat, gleichwohl eindeutig Stellung für eine Unterstützung Russlands. Selbst Sympathien für die paramilitärische Wagner-Gruppe waren zu vernehmen. Innerhalb des Ensembles soll dies, wie es heißt, sehr umstritten sein und auch zu entsprechenden Auseinandersetzungen geführt haben. (GZjr)

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