Die nach dem britischen Philhellenen benannten Lord-Byron-Preise 2022 wurden im September zum zweiten Mal durch die Gesellschaft für Hellenismus und Philhellenismus (EEF) verliehen. Ausgezeichnet wurden der frühere Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, der frühere US-Finanzminister Jack Lew und der noch amtierende Exekutivdirektor des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), Klaus Regling.
In einer feierlichen Zeremonie im Gebäude der historischen Athener Akademie wurden die Preise im Beisein prominenter Gäste, darunter die griechischen Minister für Finanzen (Christos Staikouras), Investitionen (Adonis Georgiadis) und E-Government (Kyriakos Pierrakakis) verliehen. Persönlich anwesend war Klaus Regling, Jack Lew schaltete sich mit einer Videobotschaft zu und die Dankesrede von Juncker verlas die Botschafterin Luxemburgs in Athen, Elisabeth Cardoso. Die Präsentation der Geehrten erfolgte durch den Präsidenten der EEF, Konstantinos Velentzas. Als Begründung für die Auszeichnungen führte er u. a. an, dass alle drei im Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Finanzkrise in Hellas einen wichtigen Beitrag geleistet und ab 2010 und danach den Verbleib des Landes in der Eurozone unterstützt hätten. Den Philhellenismus heute interpretierte Velentzas allgemein als das Bemühen um den Fortschritt der Menschheit. Lord Byron sei es durch sein Engagement vor 200 Jahren gelungen, die Werte des Philhellenismus zu „verewigen“ bzw. als Teil der zeitgenössischen Zivilisation zu verankern. Als Beispiele für diese Werte nannte der EEF-Präsident Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Solidarität. Der Lord-Byron-Preis ist mit einer Silbermedaille, einem Diplom und 10.000 US-Dollar verbunden. Der Betrag wird von der EEF an eine Stiftung oder Organisation nach Wahl der Preisträger weitergeleitet. Jährlich wird die Auszeichnung an Persönlichkeiten aus den Kategorien Politik, Kultur und Wirtschaft verliehen. Lord George Gordon Byron wurde 1788 geboren, setzte sich persönlich und mit eigenen finanziellen Mitteln für den Befreiungskampf Griechenlands gegen die Osmanen ein und starb 1824 in der Stadt Messolongi. Infos: www.eefshp.org
(Griechenland Zeitung / jp/rs)
