In den letzten Wochen beschäftigen sich die internationalen Medien verstärkt mit der möglichen Rückkehr der Parthenon-Skulpturen, der sogenannten „Elgin Marbles“, von London nach Athen. Kommentare in führenden Zeitungen, aber auch Äußerungen von Involvierten tragen das Ihre zu dieser „Hype“ bei. Der stellvertretende Direktor des Britischen Museums, Jonathan Williams, sprach etwa kürzlich von einer „Zusammenarbeit“, die zwischen London und Athen auf neuer Basis entstehen soll.
Eine Umfrage von Sunday Times zum Thema brachte jetzt erneut eindeutige Ergebnisse. Auf die Frage „Sollten die Elgin-Marbles an Griechenland zurückgegeben werden?“ antworteten ganze 78 Prozent bzw. 11.315 Leserinnen und Leser der Zeitung mit „Ja“. Seit mittlerweile über 50 Jahren plädieren prominente Künstlerinnen und Künstler sowie Politiker und Politikerinnen dafür, dass die Phidias-Skulpturen an Griechenland zurückgegeben werden sollten. Sie stoßen dabei allerdings immer wieder auf Widerstand seitens der britischen Regierung, die u. a. von den Sunday Times sekundiert wurde. Eine YouGov-Umfrage aus dem vergangenen November im Vereinigten Königreich ergab, dass 59 Prozent der Befragten der Meinung waren, die Skulpturen müssten nach Athen zurückkehren; nur 18 Prozent meinten, sie gehören nach Großbritannien.
Der berühmte Schmuck auf dem Parthenon-Tempel war um 1800 vom damaligen britischen Lord Elgin illegal entfernt und einige Jahre später an das British Museum verkauft worden. Den Kampf um die Rückführung dieses Frieses begann in den 1980er Jahren die damalige sozialistische Kulturministerin und Schauspielerin Melina Mercouri. (Griechenland Zeitung / jp)