Das „Dikteo Andro“ („Δικταίο Άντρο“) oberhalb des Dorfes Psychro am südlichen Rand der Lassithi-Hochebene auf Kreta ist aus historischer Sicht eine der bedeutendsten Höhlen Griechenlands. Bereits in der Frühzeit der minoischen Kultur wurde sie um 2800 v. Chr. zu kultischen Zwecken genutzt, später galt sie dann vielfach als Geburtsstätte oder doch zumindest frühester Aufenthaltsort des Göttervaters Zeus.
Hier soll er sich manchen Quellen zufolge in der Folge auch mit der phönizischen Prinzessin Europa vereinigt haben. Die Erforschung der Höhle nahm im späten 19. Jahrhundert ihren Anfang, und heute sind es alljährlich deutlich mehr als 200.000 Besucher, die sie anlockt. Jetzt wurde beschlossen, auch einen behindertengerechten Zugang zur Höhle zu ermöglichen. Mithilfe eines Hanglifts, der sich harmonisch in die Landschaft einpassen wird, sollen auch solche Menschen Zutritt zu einer für das europäische Kulturerbe so wichtigen Stätte erhalten, denen er aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen bislang nicht möglich war. (GZjr)